Theater der Vampire - Vampire Live Rollenspiel mit Nordic LARP Elementen -
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2005.02.26 - Passion der 7: Camillas Brief Seite 2 von 5

Ich entspannte mich ein wenig, hatte ich doch immer ein wenig Sorge um Tatjana und Monsieur McCallum, ich wusste ja, wozu Jerome fähig war, nicht auszudenken, was passierte, wenn er die beiden mit mir in Verbindung brachte, was er bis jetzt nicht tat, und dann noch übellaunig wurde.

Monsieur McCallum war so freundlich, mir ein Glas Wein zu bringen, der mir auch ein wenig zu Kopf stieg, was noch wesentlich zu meiner Entspannung beitrug, ich wurde davon regelrecht beschwingt und war sogar zu Spässen aufgelegt, nachdem ich Jerome zunächst aus den Augen verloren hatte.

Dann begab es sich, dass sich neben dem Tisch, an dem ich Platz genommen hatte, eine sehr laute und aufdringliche Gesellschaft niederliess, indem sie einfach einen weiteren Tisch und Stühle in den Saal schleppten und dann lautstark Platz nahmen. Ich war entsetzt ob soviel Fehlen von Höflichkeit und Etikette und begann mich zu ärgern über jenes Haus Tamburlaine, da es mich mit seinem Lärm in meinem Gedankenfluss störten, und überhaupt, warum reagierte der Gastgeber nicht? Hätte eine solche Gesellschaft meinen Ball derart gestört, hätte ich sie hinauswerfen lassen, mit dem Rat, sich doch vor dem Besuch eines Balls kundig über feines Benehmen zu machen!

Also überlegte ich mir, dieser Gesellschaft ein wenig auf den Zahn zu fühlen, zu MEINEM Vergügen...

Zuerst unterhielt ich mich mit einer Dame namens Marianna, sie war die Tochter des Hausältesten, Monsieur William. Ich fragte die Dame, ob sie sich langweile, da sie den Tisch nicht verliesse, um sich umzusehen, nun, was soll ich sagen, mein Herz, zuerst antwortete sie, dass sie sich langweile, dann wieder nicht, und als ich weiter bohrte, doch wieder langweile, um es kurz zu machen, ich drehte ihr die Worte im Munde herum und sagte, dass, wenn sie den ganzen Abend auf ihrem Platz sitzen bliebe, sie auch nichts erleben würde. Dann erzählte sie mir von der Philosophie ihres Hauses, dass sie ihre „Kinder“ sehr frei erzögen, was ich gleichsetzte mit dem Fehlen der Etikette, nun gut, ich hatte genug erfahren. Während der Unterhaltung hatte ich hin und wieder unauffällig intensiven Blickkontakt mit einem ihrer Erwählten, einem jungen, hübschen Gecken, und es würde ein Leichtes für mich sein, später meinen immer stärker werdenden Hunger an ihm zu stillen...

Plötzlich stand die Dame Marianna tatsächlich auf, entschuldigte sich und verliess den Tisch. In diesem Augenblick setzte sich Jerome neben mich. „Was willst du von mir, Jerome?“ Ich sah ihn ärgerlich an und wartete auf eine vernünftige Antwort, vergebens selbstverständlich. „Ich bin hier, weil ich mich um ich SORGE! Du bist hier so allein und da dachte ich, es sei eine gute Idee, dich aufzusuchen!“ „HÖR ENDLICH AUF, ZU LÜGEN, JEROME!!! Du hast dich noch nie um jemandem geschert, ausser um dich selbst!“ „Aber das stimmt nicht, kleine Schwester, ich bin IMMER in Sorge um Dich, immerhin sind wir eine Familie, nicht wahr?! „Ja, aber das ist auch das einzige, was uns verbindet! Und hast du dich auch um mich gesorgt, als du mich blutleer in deinem Haus zurückgelassen und mir einen schönen TAG gewünscht hast, weil ich diesen Jungen aus deinen Klauen befreit hatte? Oder als du mein Haus gestohlen, all meine Kleider verbrannt und meine Bankkonten vernichtet hattest?! HAST DU DICH DA UM MICH GESORGT?! Der einzige, der sich wahrhaftig um mich gesorgt hat, war Louis.“ „ Ach, Camilla, was Louis betrifft, er ist ein alter Langeweiler, ein müder Philosoph, kein wirklicher von UNS! Er ist so weich, dass mir übel wird, wenn ich an ihn denke!!!“ „ Sprich nicht so über Louis, du kennst ihn ja nicht einmal, also urteile nicht über ihn!“ Jeromes verächtlicher Tonfall brachte mich zum Kochen und ich wünschte mir, dass ich ihm direkt, hier und jetzt im wahrsten Sinne des Wortes an die Kehle gehen dürfte, um ihn für seine verlogenen Worte zu bestrafen. „Ah, man spielt zum Tanz auf! Du wirst mir diesen doch nicht verweigern, Camilla, ich würde wirklich zu gern sehen, ob du noch so gut tanzt, wie früher, erinnerst du dich? Schliesslich habe ich es dir beigebracht!“ Selbstverständlich erinnerte ich mich, die prachtvollen Bälle der Gesellschaft meiner Zeit und wie ich Jerome damals kennenlernte und noch nichts von seinem wahren Wesen ahnte, als ich begann, ihn zu lieben...

Widerwillig liess ich mich von ihm auf die Tanzfläche zerren, was er wohlweislich bemerkte. „Du führst dich auf wie ein Kind, Camilla!“ Ich schnitt ihm eine Fratze : „Ja, und, was gefällt dir daran nicht?!“

Gespielt entnervt stöhnte Jerome auf: „Da! Jetzt schon wieder! Wieso kannst du nicht EINMAL richtig BÖSE sein, so wie es UNS zusteht? Ein ganz NORMALES Mitglied UNSERER Gesellschaft?!“ „Weil ich nicht WILL!“ „Oh, nein, sag nicht, du hast dich schon wieder mit einem Sterblichen eingelassen! Wer ist es diesesmal? Ist er vielleicht HIER?“ Ich antwortete nicht auf Jeromes Fragen und ebenso verschloss ich meine Gedanken vor ihm. Ich war mehr als froh, dass ich meinen geliebten Gabriel nicht mitgenommen hatte zu diesem Ball.

2005.02.26 - Passion der 7: Camillas Brief
Datum:   16.03.2005
Autor:   Camilla
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read more... Wie in Trance folge ich Andrew die Treppen in den oberen Stock des Festsaales und spüre eine freudige Erwartung. Der Balkon ist leer und kurz werfen wir einen Blick auf die Gesellschaft im Saal, ...
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Theater der Vampire - Vampire Live - von M. Schroeder
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