Theater der Vampire - Vampire Live Rollenspiel mit Nordic LARP Elementen -
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2013.10.06 - Höhenflug und Tiefenrausch Seite 4 von 4

"Mein liebes Fräulein Rapp, auch Ponys und Ziegen können zubeißen und Dich erdrücken."

"Dann muss man im richtigen Moment den Bock bei den Hörnern packen oder über den Zaun springen. Alles eine Frage der Planung."

"Wessen Planung? Wenn man die Sprache des Hofs noch nicht zur Gänze verstehen und deuten kann, vergleichbar mit einem kleinen dreijährigen Kind, das sich im Streichelzoo zurecht finden muss und somit auf die Hilfe anderer angewiesen ist."

Ihr Kopf versank wieder in den Tiefen der Kissen. "Ich habe verstanden. Bitte verzeih mir." Sie holte tief Luft. "Soviel zum Thema verbale Ohrfeigen am Hof der Nacht."

Archibalds Blick schweifte indes nochmals zu dem Gauguin der lieblos und verkehrt herum auf der Seite an der Wand lehnte.

"Aber Du hast jedenfalls in dem Punkt recht, dass es bislang das Ergebnis umsichtiger Planung war - wenn ich anmerken darf - meiner Planung, dass Dir nichts passiert ist."

Der Kissenberg begann sich wieder zu rühren. "Ist der Hof nicht letztendlich auch nur ein Schachbrett auf dem Figuren hin- und hergeschoben werden?"

"Das Haus zu dem Du Dich zählen darfst ist diesbezüglich derzeit wohl einigermaßen gut positioniert."

Ob des Themenwechsels weg von ihrer Person, setzte sich Aurelia wieder gerade hin.

"War es nicht ein deutliches Zeichen als Nekhrun angekommen war? Der ganze Hof hatte sich erhoben, Haus Fox...blieb sitzen."

"Meinst Du dass dies von den Anderen wirklich so wahrgenommen wurde und nicht mit meiner körperlichen Einschränkung begründet wird?"

"Bei Maljin bist Du schließlich aufgestanden und es ist ja nicht so, dass Du nicht aufstehen kannst. Ist es nicht viel mehr eine Frage des Wollens?"

"Ich denke die Feinheiten bezüglich meiner Person, wann und zu welcher Gelegenheit ich aufstehe, wird der Hof bislang nicht genau wahrgenommen haben. Meinst Du nicht dass das Geschenk Nekhruns in Kombination mit seinen Worten die Stellung unseres Hauses unterstreicht?"

Noch während er sprach, stand Aurelia auf, holte etwas aus ihrer Handtasche und zündete sich eine Zigarette an. Sie blieb am Fenster stehen und nickte ihm zustimmend zu.

"Meinst Du nicht, dass Du mehr auf deine Gesundheit achten solltest?"

"Meinst Du nicht, dass ich eher nicht mehr an Lungenkrebs sterben werde?"

"Ich möchte bei Deiner Erschaffung nicht der Meinung sein, einen Aschenbecher ausgeleckt zu haben."

Aurelia nahm wortlos einen tiefen Zug von der Zigarette und blies den Rauch direkt in Archibalds Gesicht. "Wann darf ich eigentlich auf DEIN Blut schwören?"

"Um zu schmecken wie sich reines Blut anfühlt?"

"Überspann den Bogen bitte nicht."

"Ich denke auch dass die einen oder anderen Wunden durchaus verschlossen werden müssen und ich Dich für heute Abend in Ruhe lasse."

"Zu gütig von Dir, mein Gebieter." Dabei schnippte sie die Zigarette aus dem Fenster. "Es ist doch immer wieder beruhigend, mitzuerleben wie Du jeden am Hof der Nacht umsorgst und verarztest." Mit diesen Worten griff sie nach ihren Unterlagen und blickte Archibald überheblich an.

Mit ausdrucksloser Miene musterte er sie während sie mit ihm sprach. Nach Aurelias letztem Satz beugte Archibald sich nach vorne, sodass sich ihre Gesichter fast berührten. Sein Blick war auf sie gerichtet und zeigte keinerlei Gefühle. Langsam erhob er sich aus seinem Sessel. Bei seiner für sie unerwartet Reaktion wich Aurelia unwillkürlich vor ihm zurück und fasste die Entwürfe mit beiden Händen, drückte sie schutzsuchend an sich. Archibald folgte jeder ihrer Bewegungen und befand sich nun vor ihr, während sie immer weiter rückwärts ging. "Hör auf.", sagt sie verunsichert. Daraufhin antwortete er beiläufig: "Ach die Maske fällt. Jetzt erst machst Du Dir Gedanken dass Dein Verhalten taktlos mir gegenüber gewesen sein könnte. Solltest Du Dir nicht überlegen, wie lange Dein Herz noch in der Lage sein könnte zu schlagen?"
Den Blick weiter auf sie fixiert, trieb er sie langsam vor sich her, bis sie die Wand im Rücken spürte. Aurelia hatte das Gefühl als könnte sie den Blick nicht von ihm abwenden. Ihr Fluchtinstinkt schien aufgehoben zu sein, obwohl die Situation sie momentan in blanke Todesangst versetzte.

Er stellte sich vor sie und kam so nah dass sein Gesicht fast an ihres stieß. Verzweifelt versuchte sie den Kopf wegzudrehen. Archibald beugte sich nach vorne, lehnte sich mit der linken Hand an die Wand und flüsterte in ihr Ohr: "Vergiss nicht, wo Dein Platz ist. Überschätze Dich nicht. Dein Leben hängt von mir ab." Dabei berührte er sie mit der rechten Hand am Hals und strich mit dem Daumennagel über ihre Kehle. "Und es hängt jetzt gerade an einem seidenen Faden."

Zitternd und verängstigt schloss sie für einen Moment die Augen, ließ sich an der Wand herabsinken und starrte ins Leere.
Wie ein lauerndes Raubtier blieb er vor ihr stehen, beobachtete sie und sagte kaum hörbar: "Du solltest dankbar sein dass Du in meinem Haus bist. In einem anderen wärst Du schon lange tot."

2013.10.06 - Höhenflug und Tiefenrausch
Datum:   21.11.2013
Autor:   Aurelia
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Theater der Vampire - Vampire Live - von M. Schroeder
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