Theater der Vampire - Vampire Live Rollenspiel mit Nordic LARP Elementen -
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2006.03.12 - Tagebucheintrag von Pia Seite 3 von 5

Plötzlich ein Licht am Horizont, wenn auch nur für mich und fünf andere der „Opferkandidaten“: Die vier Herren, die bei den zehn dabei waren, entschieden, dass die Frauen frei seien, und einer von ihnen selbst das Opfer sein solle. „Frauen und Kinder zuerst.“ Welch Edelmut! Das es so etwas heutzutage noch gibt!
Leider hatte ich an dem Abend nicht mehr die Gelegenheit, mich bei den vier Herren zu bedanken, das bedrückt meine Seele etwas, zumal einer von ihnen am Ende des Abends tatsächlich sterben sollte, doch nur um danach wieder erweckt zu werden. Doch dazu später mehr, ich möchte bei der richtigen chronologischen Reihenfolge bleiben.

Ich stand nicht mehr auf der "Opferliste", aber das änderte nichts an der Tatsache, dass "der Abend für mich gelaufen" war. Und es wurde schrecklicher und schrecklicher...

Plötzlich wurde eine Trage hereingebracht mit einem anscheinend toten Kreuzritter. Seine Hand war blutverschmiert, er regte sich nicht, lag nur da...
Man sagte mir, dass es sich um einen Vampir handelt. Okay, das habe ich verstanden, aber warum war er tot? Calliope hatte mir am Abend zuvor erklärt, dass Vampire nur durch Feuer und Sonnenlicht "sterben" (schließlich sind sie ja eigentlich schon tot) können. Was war denn nun mit diesem los? Ich habe das alles nicht verstanden, und schließlich habe ich mir auch keine Mühe mehr gegeben, es zu verstehen, mein Verstand war schon hinreichend überbeansprucht und ich hatte das Gefühl, dass er mir nach und nach entglitt. Hatte ich schon da einen Schock? Das erscheint mir im Nachhinein nur wahrscheinlich.

Das Gefühl, dass ich den Verstand nicht mehr halten konnte, begrüßte ich sehr und unterstützte es noch, indem ich mir einen Wein nach dem anderen bestellte. Ich versuchte so, das Gefühl des Gefangenseins zu unterdrücken, und kurzfristig gelang es mir sogar, fast fröhlich zu sein und zu tanzen. Aber im Nachhinein erscheint es mir eher, dass es aus Verzweiflung, und nicht aus Freude passierte, dass ich mit einem dieser seltsamen Schicksalswesen tanzte.

Doch die geringe Gemütsberuhigung durch die Ablenkung durch Alkohol und Tanz sollte nicht lange vorhalten. Vicente schien mich nicht mehr zu kennen. Nicht nur das, er war sogar sehr abwesend und unhöflich zu mir. Dass er sich in den ersten Stunden des Abends mit all den anderen Leuten beschäftigen musste, ist ja durchaus verständlich, aber dass er mich so derart abweisend behandelte, verstehe ich nicht, bis heute nicht, und eine Erklärung dazu gab er mir nicht. Nur diese: „Du musst nicht alles verstehen.“

Aber ich will verstehen! Was war los? Am vorangegangenen Abend hat er mich erwählt, war zärtlich und gab mir das Gefühl, wichtig für ihn zu sein, und schon am nächsten Tag ignorierte er mich völlig? Schämte er sich für mich? Falls ja, warum? War etwas geschehen, was ich nicht mitbekommen hatte? Oder hatte es damit zu tun, dass ich als mögliches Opfer ausgewählt worden war?

Auch das entzog sich völlig meinem Verständnis und machte mich sehr traurig.
Wieder ein Grund für mehr Wein.

Ich suchte Trost in dem Wein und der Gesellschaft von Nekhrun, Saskia, Devon, Bastet und Calliope. So saß ich auch mit ihnen zusammen, als ein grauenhaft langweiliges Theaterstück aufgeführt wurde. Immerhin, es brachte mich auf andere Gedanken und lenkte etwas von den bedrückenden Gefühlen der Enge und des Gefangenseins und der Irritation und Trauer wegen Vicentes Verhalten ab.

Nach dem Theaterstück blieb nicht viel Zeit, sich um andere Gäste zu kümmern. Ich hatte gedacht, dass ich nun, dank der beruhigenden Wirkung der Anwesenheit von Nekhrun, Calliope und Bastet, endlich einmal Tatjana ansprechen könne, aber daraus wurde nichts. Kaum war das Stück zu Ende, wurde dieser tote Untote wieder herein gebracht, und man debattierte darüber, wer ihn nun wieder erwecken solle. Wieder erwecken? Was passierte nun schon wieder?! Die angenehm beruhigend benebelnde Wirkung des Weines war schlagartig verflogen ob des Schreckens und der Angst, was nun passieren würde.

2006.03.12 - Tagebucheintrag von Pia
Datum:   15.03.2006
Autor:   Hathor
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Theater der Vampire - Vampire Live - von M. Schroeder
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