Theater der Vampire - Vampire Live Rollenspiel mit Nordic LARP Elementen -
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2010.03.13 - Le Petit Paradis Seite 2 von 2

Bis zu jenem Zeitpunkt umschmeichelte mich eine wohlige Stimmung, und ich fühlte mich gänzlich heimisch. Bis ich aus den Augenwinkeln bemerkte, welche Gäste noch geladen waren.
Natürlich – Nekhrun. Mein Herz krachte vor Schreck einige Etagen tiefer. Gerade noch über der Getränkekarte sinnierend suchte ich eilig nach etwas wie Whisky oder am besten direkt Wodka.
Moment, liebe Lilly! Das wollten wir doch abschalten. Also nichts da, und wieder hoch mit dem Herz, Kopf gerade und ein tapferes Lächeln aufsetzen. Schon viel besser.

Kurz wackelte noch das tapfere Lächeln, als ich sah, dass ebenso Sophie das Café betreten hatte. Bisher hatte ich noch nicht das persönliche Vergnügen mit dieser Dame. Und darüber bin ich auch ehrlich gesagt recht froh.

Ich blickte kurz zu Gabriel, und fragte mich, weshalb er, wo er doch wusste, welch spannende Beziehung zwischen mir und Nekhrun herrschte, uns beide auf solch eine kleine Gesellschaft einlud. Aber da war ja auch noch Alex Mandell, welche ebenso Gastgeber war. Vielleicht ist es auch besser, wenn ich das nicht weiß.

Immer wieder tief durch atmend, meine Fassung aufrecht haltend, versuchte ich das Gespräch mit Krieg und Aurora weiter zu führen. Sah ich da etwa ein amüsiertes Lächeln bei Krieg? Wundervoll, vielen lieben Dank! Niemand der Anwesenden wusste doch, welchen Brief ich an Nekhrun geschrieben hatte. Einen Brief, der sicherlich darüber entscheiden würde, ob ich jemals mein Studium beenden kann oder nicht. Und ich bin doch so kurz vor meiner Abschlussarbeit!

Doch seltsamerweise ließ Nekhrun mich gänzlich in Frieden. Hatte er den Brief nicht bekommen? Oder reifte in seinem sadistischen Wesen ein unsäglich grausamer Plan heran, den Moment der Rache qualvoll süß in die Länge zu ziehen?
Aber vielleicht sollte ich das alles nicht so schwer auf die goldene Waage legen. Vielleicht langweilte ihn das Spiel mittlerweile, und er hat eine neue Herausforderung gefunden, womit seine Aufmerksamkeit gänzlich von mir abgelenkt ist. Das wäre die fantastischste Lösung von allen.

Wo wir gerade beim dem Thema Aufmerksamkeit sind. Ein grandioser Einfall von Krieg zerstörte zumindest für ein kleines Stück meine zuletzt beschriebene Hoffnung.

Da wir aufgerufen waren, etwas Persönliches von uns mitzubringen, kam ich dieser natürlich brav nach, und habe Aufnahmen aus meinen bisherigen Foto-Shooting-Erfahrungen mitgebracht. Da sich darunter auch Aufnahmen von etwas blutiger Art befanden, umrahmt von Ketten und natürlich Gewalt, erschien es Krieg als sinnvoll, Nekhrun auf meine Werke aufmerksam zu machen. Der Fluch Krieg gegenüber blieb lautlos, aber er existierte.

Es war keine Überraschung, dass Nekhrun, eher unbeeindruckt von den Landschaftsaufnahmen, bei den Szenen aus dem Gothic-Splatter-Shooting etwas länger verweilte. Ich konnte nicht umhin sein Lächeln als eher jenes zu beschreiben, was mir versprach, dass ich wohl selbst gut weiß, was mich erwarten könnte. Ich will mich in Luft auflösen. Sofort!

Und als ob jenes stille Versprechen nicht schon genug gewesen wäre, musste ich auch noch wahrheitsgemäß auf seine Frage antworten, weshalb ich ausgerechnet jene Szenerie gewählt habe. Ich verkehre des Öfteren selbst in der Gothic-Szene.
Schön Lilly, plapper doch direkt alles aus. Niemand kennt sonst diese Seite von mir. Selbst meinem näherem Umfeld offenbare ich diese Seite nicht. Und dann ausgerechnet ihm gegenüber! Wollte ich mich nicht schon vorhin in Luft auflösen?
Innerlich mich für diesen Moment geschlagen geben, gezeigt habe ich dies natürlich nicht, harrte ich ruhig weiter der Dinge die da kamen.
Und siehe da, ich lernte eine etwas andere Seite von jenem krallenbesetzten Vampir kennen. Er konnte sogar offen lachen, über sogar wirklich lustige Dinge. Und das Schlimmste war, ich musste sogar mitlachen. Ist das nicht peinlich? Ich weiß es nicht. Sicherlich werde ich nicht auf diesen Moment aufbauen und keine Vorsicht mehr walten lassen.

Krieg hatte mir vielleicht einen kleinen Kunstbonus gegenüber Nekhrun zugespielt, aber ich glaube nicht, dass jener auch lange genug währen wird. Lieber auf das Schlimmste gefasst sein, als lachend und unbekümmert in den Tod zu rennen.

Obwohl - so schlecht klingt das noch nicht mal.

2010.03.13 - Le Petit Paradis
Datum:   15.03.2010
Autor:   Eresh´Kigal
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read more... Es war bereits dunkel, als ich das Café entdeckte. In meinem Kopf stets die Frage:"Warum mache ich das?" Der Grund für meinen Besuch waren meine Träume. Ja, meine Träume. Sobald sie mich des N...
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Theater der Vampire - Vampire Live - von M. Schroeder
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