Theater der Vampire - Vampire Live Rollenspiel mit Nordic LARP Elementen -
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2006.03.26 - Tagebucheintrag von Pia

Gestern war ich zu Besuch auf Haus Morgenröte. Wie bei meinem ersten Besuch habe ich mich wieder sehr wohl und sehr geborgen dort gefühlt. Zwar war ich nur tagsüber dort, denn ich hatte mich mit Sin verabredet, der sich freundlicherweise angeboten hatte, mir etwas Salsa beizubringen, aber ich hatte dennoch ein sehr interessantes Gespräch mit Valerie, welches ich unbedingt hier festhalten möchte.

Ich hatte so direkt gar nicht damit gerechnet, Valerie zu treffen. Doch ich erfuhr, dass sie, obwohl sie formal noch zu der Famiglia Asusena gehört, schon seit einiger Zeit auf Haus Morgenröte lebt.

Interessant war vor allem der Teil unseres Gespräches, in dem es um unsere Vergangenheit ging. Aber auch das Gespräch über Vicente war, nun wie soll ich das ausdrücken, überraschend.

Schade, dass ich abends bereits wieder weg musste, und daher leider nicht Calliope, Nekhrun und Bastet wieder sehen konnte, aber ich tröste mich damit, dass ich sie auf dem Treffen am 22.04. wieder treffen werde. Immerhin hat es sehr gut getan, Sin und Valerie wieder zu sehen. Auch schade, dass ich Saskia nicht angetroffen habe, aber auch sie wird ja sicher am 22.04. wieder dabei sein.

Was die Vergangenheit von Valerie betrifft: Wir beide scheinen recht viel gemeinsam zu haben. Auch sie musste, so wie ich damals, die traurige Erfahrung machen, dass sie von einem Elternteil in ihrer Kindheit verlassen wurde. Ihr Vater verließ sie sehr früh.
Und auch danach teilten wir ein ähnliches Schicksal. Auch sie bekam immer wieder die Vorwürfe zu hören, sie trage die Schuld daran, dass ihr Vater weggegangen sei. Genau wie bei meiner „lieben“ Tante Anne und ihrem andauernden Gemäkele, ich würde den Tod ihres geliebten Bruders verschulden. Tante Anne hat ja bis heute nicht damit aufgehört, mir deswegen Vorhaltungen zu machen. Ich bin froh, dass ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe. Das kann von mir aus gerne so bleiben. Wie ich sie hasse! Es erschrickt mich zwar immer wieder, wenn ich das schreibe, aber ich wünschte nach wie vor, sie sei endlich tot.
Arme Valerie, ich kann mir nur zu gut vorstellen, was damals in ihr vorgegangen sein muss!

Valeries Umgang mit diesem Problem war ganz anders als der meine. Während ich mich in mein Studium und anschließend in meine Arbeit stürzte, um mich von dem familiären Kummer abzulenken, ist Valerie so schnell wie möglich, quasi mit dem Erstbesten, von ihrer Mutter weg nach Berlin gezogen. Und dort hat sie sich dann irgendwie durchgeschlagen. Von Einem zum Nächsten, immer nur darauf bedacht, nur nicht wieder zurück zu müssen. Das kann ich so gut nachvollziehen! Und so ist sie dann auch irgendwie bei Vicente gelandet.

Was mich zum eigentlichen Grund für diesen Tagebucheintrag bringt.

Nun, Valeries Meinung von Vicente ist, gelinde ausgedrückt, nicht die beste.

Es hat mich zunächst sehr erschrocken, von Valerie zu hören, dass sie von Vicente schlecht behandelt wurde. Doch im Verlauf des Gesprächs klärte sich für mich Einiges.

In gewisser Weise hat sie wohl ähnliche Erfahrungen mit ihm gemacht, wie ich auf dem Bacchanal. Zunächst zeigte er sich interessiert an ihr, sie wohnte sogar bei ihm in Berlin. Aber dann fing Vicente irgendwann an, nur noch über seine „perfekte“ Tochter (Juliette, ich bin echt darauf gespannt, sie kennen zu lernen!) zu reden. Das scheint Valerie sehr mitgenommen zu haben. Und dann, auf einem Treffen des Hofes der Nacht (sie sagte den Namen „Tsagan Tsaar“ oder so ähnlich) wurde sie von Vicente ignoriert, und er beschäftigte sich nur mit anderen Leuten. Das kam mir doch vom Bacchanal sehr bekannt vor! Ihre Reaktion darauf war auch ähnlich wie meine auf dem Bacchanal: Sie suchte den Kontakt zu anderen Personen. Anders als ich ging sie danach nicht mehr mit Vicente zurück nach Berlin, sondern ging mit Juliette, um bei ihr zu bleiben.

Ich hatte nach dem Bacchanal die Erfahrung machen dürfen, dass Vicente wieder so war wie zuvor, so zärtlich und interessiert, sobald ich wieder mit ihm und Devon alleine war. Diese Erfahrung konnte sie nicht machen, vielleicht auch daher ihre schlechte Meinung.

Ich vermute, dass sie sich einfach zu sehr an ihn geklammert hat. Sie beschwerte sich darüber, dass Vicente auf diesem „Tsagan Tsaar“ nur mit einer Dame namens Morgana geflirtet habe, und sie, Valerie, weggeschickt habe, um sich anderweitig zu amüsieren. Vicentes Verhalten mir gegenüber auf dem Bacchanal war so ähnlich. Das empfand ich auf dem Bacchanal zwar als sehr irritierend und es hat mich sehr traurig gemacht, aber im Nachhinein erscheint mir das Verhalten sogar logisch. Immerhin sieht er, da er alleine in Berlin lebt, die anderen Vampire nur auf den seltenen Treffen, da ist es doch kein Wunder, dass er sich dort intensiv mit den anderen Leuten beschäftigen möchte.
Ich werde mich damit arrangieren und gehe davon aus, dass das immer wieder passieren wird.

Und auf der anderen Seite lässt mir das doch eine Menge Freiraum, mich selbst mit den anderen Gästen des Abends zu beschäftigen und hier und dort etwas zu flirten und mich vielleicht etwas umzusehen und umzuhören. Vielleicht weiß ja doch irgendwer etwas über meine Mutter?

Valerie hat mich vor zu viel Nähe zu Vicente gewarnt. Das ist zwar echt lieb von ihr gemeint, aber zum einen scheint sie sich doch zu sehr an ihn geklammert zu haben (und ihn dadurch vielleicht das Gefühl des Eingeengt-seins gegeben zu haben), und zum anderen sind meine Gefühle für ihn ohnehin viel zu stark, als dass ich etwas anderes tun könnte, als bei ihm sein zu wollen.

Ich freue mich schon unsäglich auf nächsten Freitag, wenn ich Vicente endlich wieder sehen werde!
Ich wünschte, ich könnte mir ein paar Tage Urlaub nehmen, und schon heute zu ihm nach Berlin fliegen, aber daran ist bei der derzeitigen Auftragslage beim besten Willen nicht zu denken. Ich werde mich wohl bis Freitag gedulden müssen.

Ich zähle die Stunden...

2006.03.26 - Tagebucheintrag von Pia
Datum:   26.04.2006
Autor:   Hathor
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Theater der Vampire - Vampire Live - von M. Schroeder
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