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 III. Akt: Prinz der Schwerter - Erbe des Tempels
Ein Jahr war ins Land gegangen, ein weiteres von vielen in seinem langen Leben. Und doch war es ein besonderes Jahr gewesen. Es gab nicht viele Jahre, welche eine derartige Bezeichnung in seinem Leben verdienten.
Jedes Mal hatte sich seine Welt grundlegend und völlig unerwartet geändert.
Jedes Mal war er nur ein Spielball des Schicksals gewesen. Jedes Mal waren die Karten neu gemischt worden.
Jedes Mal hatte er ein völlig neues Leben beginnen müssen.
Doch diesmal war es anders. Diesmal hatte er den Weg von selbst beschritten, hatte sein Haus in die ungewisse Zukunft am Hofe der Nacht geführt. Er hatte dem Schicksal seine Entscheidung vorweggenommen, die Karten selbst gemischt und gegeben und selber ein neues Leben begonnen. Er fragte sich, ob dies die richtige Entscheidung gewesen war. Letztlich konnte er nur warten, während die Karten mit der Zeit aufgedeckt wurden und hoffen, dass es einen Unterschied machte, wer sie gemischt hatte...
Solcherlei Gedanken nachhängend stand Lothringus auf der höchsten Zinne von Burg Gemen und blickte hinab in den leeren Burghof. Vor einem Jahr war die Delegation vom Hofe der Nacht hier eingetroffen. Und bald schon würde er erneut Gastgeber für eine Versammlung von Unsterblichen sein, das Publikum für Saskias Erhebung in den Knappenstand. Eine würdige Zeremonie für das wunderliche Mädchen mit ihren seltsamen Talenten. Lothringus war gespannt, was Pflicht und Prinzipien aus dem damals so orientierungslosen Kind machen würden.
Er zuckte zusammen, blickte sich erschrocken um. Da war es schon wieder! Ein eisiger Hauch, dann ein leises Flüstern, ein Schemen im Augenwinkel. Etwas hatte Burg Gemen heimgesucht. War es der alte Schlossgeist, eine Jungfer, die sich in den Tod gestürzt hatte, ein Dämon oder gar ein Diener des Rex Mundi? Kalte Furcht ergriff Lothringus’ Herz. Holte ihn wohlmöglich die Vergangenheit ein!? Waren die Stimmen in seinem Schlaf wohlmöglich doch keine Alpträume?
Eilenden Schrittes und mit wehendem Ordensmantel verließ er die Zinne, einen Entschluss fassend: Die Zusammenkunft würde nicht auf Burg Gemen stattfinden, sondern in einem Schlösschen unweit von hier, welches sich auch im Besitz des Landsberg-Velener Geschlechts befand. Es blieb nur zu hoffen, dass er sie dort nicht finden würde.
Vor der Kammer, in der er seine Bücher aufbewahrte, kam er zum Stehen. Er öffnete die Tür und überschritt das Pentagramm auf der Schwelle. Wenn der Geist, den er schon so lange spürte, die Zusammenkunft dennoch heimsuchte, würde Lothringus nicht unvorbereitet sein…
Alles Wichtige zu unserem nächsten Spiel im Überblick:
Datum: 24.09.2005
Beginn: 21:00 Uhr
Eintritt: 6,50 EURO (ohne Getränke)
Ort: Schlosscafé in Rhede (unter dem Link findet man auch einen Routenplaner/Wegbeschreibung)
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
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