Chroniken » Chroniken V. - Die Zeit der Waage: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2008
2008.02.23 - Sternenstaub: Gedankensplitter
25.02.2008 - 23:42

Die Sonne scheint und taucht den Garten in leuchtende Farben. Es ist warm und das obwohl es Februar ist.

Februar...im April ist sie gegangen.

Jetzt bin ich hier und sie ist eine Erinnerung, ihre Erinnerungen sind alles was ich habe. Und es tut so weh, so viel ist verloren. Ihr Weg ist beendet und meiner hat begonnen. Schmerz, Leid, Verzweiflung brechen über mich ein. Erst heute realisiere ich, dass fast zwei Jahre vergangen sind. Wie viel sich geändert hat, wie viel verloren. Aufgewacht in meiner Welt, so farblos, so schmerzhaft und doch so heimisch.

Die Sonne scheint, als wolle sie mich begrüßen. Ich sitze hier und versuche zu verstehen was gestern Nacht alles passiert ist. Es ist mir, als würde ich träumen. Immer noch?

Nein, der Schmerz ist da und erinnert mich daran, dass ich existiere, dass alles passiert ist.

Der Spiegel liegt jetzt auf meinem Zimmer, der Spiegel der Calliopes Schicksal bedeutet, der Spiegel in meiner Hand. Sairaline gab ihn mir, und dann war sie fort.

Lyra war da, als ich zu mir kam, Vicente auch. Sie haben mir geholfen, mich von dieser Bühne geführt. Ich habe nicht mal verstanden wo ich war, alles so anders. Ich sehe jetzt noch ihr Gesicht vor mir, wie sie mir sagt, dass er fort ist, für immer fort. Der Schmerz ist wieder da, sie hat ihn so sehr geliebt, in diesem Moment zerbrach etwas in ihr und ich finde es nicht wieder, noch nicht, nie mehr?

So viele Tränen, so viel Schmerz. All die Menschen, die ihr etwas bedeutet haben, die mir etwas bedeuten. Und doch sie wollten mir befehlen, für mich entscheiden, mir vorschreiben welchen Weg ich gehen sollte. Aber ich entscheide selber. Sie hat es euch erlaubt, ich erlaube es euch nicht. Dies ist mein Weg, auch wenn ich ihre Entscheidungen nun mittrage, denn ohne diese wäre ich heute nicht, was ich bin.

Viel ist passiert, viele haben gelitten, viele werden leiden auf meinem Weg. Doch ich gehe weiter. Sie haben mir die Möglichkeit gegeben, ich bin ihr Gast um meinetwillen und um ihretwillen.

Die Sonne scheint und taucht den Garten in leuchtende Farben.

Ich bin hier.

(Nairu im Februar 2008)


Saskia


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