Chroniken » Chroniken IV. - Die Zeit des Aeons: Bericht und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2007
2007.04.14 - I died in my dreams...
17.04.2007 - 01:52

Jeder Mensch, der einen Fernseher besitzt oder ab und an einmal einen Blick in die Presse wirft weiß was gemeint ist, wenn es um Paparazzi geht. Vorausgesetzt man leidet nicht an Anachronismus…

Einmal vorausgesetzt dies ist nicht der Fall:

Prominente Menschen stehen beinahe rund um die Uhr unter Beobachtung. Man zwingt sie quasi dazu immer gut auszusehen, sich gut zu benehmen oder sonst wie ein Vorbild zu sein – es sei denn eben genau DAS Image soll nicht vermittelt werden. Aber in wie vielen Fällen ist das schon so?

Diese Menschen haben vermeintlich alles was man sich wünschen kann: Bewunderung, Aufmerksamkeit, die Möglichkeit durch die eigene Popularität politisch etwas zu bewegen…
und Geld - viel, viel Geld!

Wissen Sie auch warum diese Menschen so viel Geld sogar brauchen? Um Spitzen-Therapeuten und Psychiater bezahlen zu können!

Als mich die Einladung zu einem Treffen im kleineren Kreise ereilte war ich überrascht. Und da half auch die Tatsache, dass diese Einladung auf ein Haus lautete von dem ich noch nie etwas gehört hatte, nicht viel. Und andererseits war gerade das der Grund warum ich mich entschloss tatsächlich hinzufahren. Lyra und Michael begleiteten mich, Argus kam etwas später nach.

War ich anfangs noch davon ausgegangen, das ich mich wahrscheinlich etwas langweilen würde, musste ich schnell einsehen das es wohl ein weniger ruhiger Abend würde. Kaum hatte ich mir einen Platz gesucht, hatten andere Personen bereits ihr Glas geleert. Leider hatte das natürlicherweise auch zufolge das es wieder gefüllt werden sollte. Nur wozu Wein trinken, wenn Sterbliche anwesend sind? Mir wurde zwar von den anderen Anwesenden versichert das Asphyx schon nichts täte und es gefährlichere Monster am Hof der Nacht gäbe, doch Sie können sich vorstellen dass es nicht wirklich beruhigend war.

Überhaupt war der Abend seltsam beängstigend. Was nicht heißen soll dass die Veranstaltungen zuvor eine einzige Party waren! Doch dieses Mal war etwas anders. All die Briefe die ich erhalten habe, viele Gespräche die ich vor diesem Treffen führte dienten dazu, wenn auch ab und an versteckt, mich zur Vorsicht anzuhalten. Als ob es wirklich nötig wäre mich drauf hinzuweisen! Bei diesem Treffen aber drehte sich jede Unterhaltung ausnahmslos und direkt darum mich zu warnen. Auch sonst wurde ich nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen!

Und dann noch dieser Traum...

Ich träumte von einem engen, steinernen Gang der irgendwo unter die Erde führt. Wie in einem Tempel, einer Pyramide. Ich verstehe, wenn Sie nichts Ungewöhnliches daran finden, bin ich doch die Tochter eines Archäologen. Sie haben allerdings auch noch nicht alles gehört. Dieser dunkle Gang führte in einen großen, nicht minder düsteren Raum. Er war gefüllt mit Gestalten die ich nicht recht erkennen konnte und welche etwas Unverständliches in sich immer wiederholenden Chorälen sangen. Diese Gestalten umringten eine silbernweiße Frau mit feuerroten Augen. Als sie von mir Notiz nahm, starrte sie mir direkt in die Augen und von irgendwoher sprach eine Stimme zu mir. „Du bist die Auserwählte…“

Ich nehme an das sie mich dann opferten – welchem Gott weiß ich nicht – denn dann wachte ich auf.


MercifulDeath


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