Grundlagen » Konzepte - Grundlagen des Theaters der Vampire
5. Glossar - Definitionen von wichtigen Begriffen
28.08.2004 - 22:28

"Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Wort;
dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich stückweise;
dann aber werde ich erkennen,
gleichwie ich erkannt bin."
(1. Korintherbrief 13.12)

Das Theater der Vampire ist eine eigene Welt, die naturgemäß ihre eigene Sprache verwendet.

Die Verwendung von solchen spezifischen Termini kann manchmal etwas verwirrend sein. Um gerade auch dem neuen Leser den Einstieg zu erleichtern, folgt hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Begriffe und Definitionen des Theaters der Vampire, die man zum Nachschlagen verwenden kann.

Die Übersicht enthält sowohl spieltechnische Ausdrücke, als auch solche, die von den Vampiren am Hof der Nacht verwendet werden.

Genauere, detailierte Erklärungen fnden sich in den einzelnen Büchern und Kapiteln.

Die Erklärungen sind alphabetisch sortiert.



Aspekt:
 Die besondere Begabung für eines der fünf Elemente, die manche Geprägte aufweisen. Der Aspekt hat verstärkende Auswirkung auf die Befähigung für die dunklen Gaben des entsprechenden Bereichs und schliesst den Besitz von Gaben eines der gegengesetzten Elemente aus. Solche Vampire nennt man gelegentlich Aspektierte

Blutraub: Die gewaltsame Entfernung der dunklen Gabe eines Vampirs durch einen Akt des spirituellen Angriffs, symbolisiert durch die Übertragung von Blut.

Bluttaufe: Der Sonderfall der Erschaffung eines Vampirs in der Öffentlichkeit der Gesellschaft, hat beinahe rituellen Charakter. Kommt gelegentlich im Rahmen von größeren Versammlungen vor.

Charta Familiae (CF): Auch Familienbogen genannter Vordruck, der zur Erfassung und zum festhalten der wichtigen Hintergründe und Informationen eines Hauses dient.

Charta Initium (CI): Formular, in dem die Vorgeschichte, Hintergrundinformationen und Persönlichkeitsmerkmale von sterblichen Rollen (Erwählte und Geprägte) aufgezeichnet werden. Wird auch als Einsteigerbogen bezeichnet, da man für eine neue, sterbliche Rolle nur dieses Dokument braucht.

Charta Personae (CP): Spieltechnischer Begriff für die Rollenkarte, auf der die wichtigsten Merkmale und Eigenschaften einer Figur in Kurzform notiert werden (vergleichbar einem Charakterbogen bei anderen Rollenspielen). Wird in der Regel nur für Vampire gebraucht.

Charta Vampirica (CV): Der Hintergrundbogen für Vampire dient zum Aufzeichnen der Vorgeschichte, Hintergrundinformationen und Persönlichkeitsmerkmale von Vampiren. Ist ähnlich wie die Charta Initium aufgebaut, berücksichtigt aber speziell für vampirische Rollen wichtige Punkte.

Dunkle Gabe: Die besonderen, mystischen Fähigkeiten des Vampirs.

Der dunkle Kuss (Hadeskuss): Die Erschaffung bzw. Werdung eines Vampirs durch die Wiedergeburt (alles Blut entnehmen, dann Vampirblut übertragen).

Element: Eines der fünf Grundprinzipien, die zusammen die Natur eines Wesens, seine Seele ausmachen. Die Elemente werden in einem Pentagramm angeordnet dargestellt und stehen in verschiedenen Beziehungen zueinander. Jedem Element ist auch ein Bereich der dunklen Gaben zugeordnet. Die fünf Elemente sind:


  • Geist (sensorische Gaben)
  • Gefühl (emotionale Gaben)
  • Blut (spirituelle Gaben)
  • Körper (physische Gaben)
  • Gedanke (mentale Gaben)

Epoche (E): Ausdruck für das Zeitalter, aus dem der Vampir stammt, d.h. in dem er erschaffen wurde. Als statisches Wesen ist der Vampir von seiner Epoche stark geprägt. Wir spieltechnisch vereinfacht als eine Zahl aus einer Epochentabelle ausgedrückt. Die Gegenwart ist dabei die Epoche 0.

Erwählter: Ein geprägter Sterblicher, der von einem Vampir als potentielles Kind ausgesucht wurde und in der Regel in die Gesellschaft der Vampire eingeführt wird.

Familie: Ein Vampir und seine Nachkommen. Auch Haus genannt.

Fechte: Bezeichung für eine Ehrenklinge, die auf besondere Weise auf einen Vampir "eingestimmt" wurde und die in einer besonderen Verbindung zum Vampir steht (Resonanz). 

Grosses Haus: Eine grosse Vampirfamilie, mit mindestens einem Ältesten.

Hadestanz: Ein Ehrenduell und Kampf auf Existenz und Vergehen, zwischen zwei Vampiren. Der Hadestanz folgt einem formellen Procedere und wird mit speziellen, vorbereiteten Klingen gefochten.

Hof der Nacht: Umschreibung für die Gesellschaft der Vampire. Wird insbesondere verwendet im Zusammenhang mit Festivitäten oder Versammlungen, auf denen sich zahlreiche Vampire aus verschiedenen Familien und Häusern begegnen.

Königsspiel: Auch Jeux des Rois genannt, eine traditionelle Form eines Wettstreites unter Vampiren. Ein Königsspiel unterliegt bestimmten festen Regeln, bedingt eine formelle Herausforderung und wird um einen vorher festgelegten Ehreneinsatz gespielt.

Morpheusbiss: Euphemistischer Ausdruck für den aggressiven Akt des Leertrinkens eines Vampirs durch mindestens drei andere Vampire, durch den der blutleere Vampir gelähmt wird und bei Sonnenaufgang in den Todesschlaf fällt, sofern ihm nicht vorher mit Blut geholfen wird.

Mystische Stärke (MS): Bezeichung für die übernatürliche Kraft des Vampirs, spieltechnisch wie oft ein Vampir pro Nacht seine Gaben einsetzen kann.

Nachkomme: Ausdruck für das "Kind" eines Vampirs. Wenn es um die Abstammung einer ganzen Familie von einem Ältesten geht, spricht man auch häufig von Nachfahren. Eine weiterer, formeller Begriff ist Erbe.

Offstage - Hinter der Bühne: Spieltechnischer Begriff für Handlungen und Ereignisse, jenseits der fiktiven Welt des Theaters der Vampire, wenn die Darsteller gerade nicht "in ihrer Rolle" sind und das Spiel nicht läuft - weil es zum Beispiel unterbrochen wurde oder noch nicht begonnen hat.

Omen: Die mystischen Vorzeichen eines Erwählten oder eines Vampirs, im Spiel durch drei Tarotkarten dargestellt, die das 'Wesen' der Figur ausmachen. Die drei Karten stehen für: Das Licht, den Schatten und den Weg.

Onstage - Auf der Bühne: Spieltechnischer Begriff für alle Handlungen und Ereignisse, die sich im Rahmen der Welt des Theaters der Vampire ereignen, wenn die Darsteller "in ihren Rollen" sind und diese spielen.

Orden: Eine Verbindung von Vampiren, die nicht zwangsläufig miteinander verwandt sind, gewidmet einem Zweck und einem Ziel (philosophisch, theologisch, politisch oder einer der Todsünden usw.). Andere Bezeichnungen sind: Logen, Zirkel, Verbindung, Geheimbund.

Prägung: Die mystische Kennzeichnung des Schicksals, die einen gewöhnlichen Menschen zu einem potentiellen 'Erwählten' macht. Geprägte Menschen haben das Potential, zu einem Vampir gemacht zu werden, sie sind vom Schicksal gezeichnet. Die Prägung kann bei Geburt erfolgen, oder auch zu einem beliebigen anderen (meist einschneidenden) Zeitpunkt im Leben des Menschen. Das nennt man 'spontane Prägung'.

Resonanz: Die spirituelle Ausstrahlung eines Vampirs, mit der sich Vampire untereinander erkennen können und die manchmal auch von Zufluchten sehr mächtiger Vampire 'ausstrahlt'. Wer die Resonanz eines Vampirs richtig lesen kann, erhält die Omen des Vampirs (also die Information, welche Tarotkarten dem Vampir gewidmet sind)

Rolle (Ro):
Technische Bezeichnung für eine von einem Darsteller verkörperte Person (Vampir/Erwählter), manchmal auch synonym Figur genannt.

Schleier der Ewigkeit:Das mystische Prinzip der Vampire, dass sie von der Welt der Menschen trennt und sie vielfach vor den Sterblichen verbirgt. Manchmal auch Vorhang des Vergessens oder selten Vorhang der Nacht genannt.

Seele: Die Bezeichnung für die spirituelle Reinheit eines Vampirs, die durch den Verfall im Laufe der Zeit immer mehr zerstört wird. Dies drückt sich in einer Todsünde aus, der der Vampir immer mehr verfällt. In einem Wert von 1 bis 7 ausgedrückt, der symbolisch die sieben Schritte des Abstiegs darstellt.

Seelenbrand: Der letzte der 7 Schritte hinab, wenn die Seele soweit verfallen ist, dass sie "verlöscht". Was dann genau mit dem Vampir geschieht, ist geheimnisumwittert - Vampire, die die letzte Schwelle überschreiten, verschwinden in der Regel spurlos.

Seelenweihe: Besonderes Ritual, mit der eine Fechte, also eine Ehrenklinge für einen Hadestanz, also ein formelles Duell vorbereitet wird. Durch die Seelenweihe wird die Klinge mit dem Blut verbunden und ist in der Lage im Rahmen eines Hadestanzes einem Vampir Verletzungen zuzufügen, die auch zur Vernichtung führen können.

Sündenmal: Auch Male der Sünde oder kurz Male genannt, sind körperliche oder psychologische Deformationen des Vampirs. Diese Veränderungen sind das sichtbare Zeichen für den Verfall der Seele des Vampirs und lassen ihn zunehmend unmenschlicher wirken.

Tanz der Toten: Eine leicht euphemistische Beschreibung des gesellschaftlichen Umgangs der Vampirfamilien miteinander. Gelegentlich auch Saltatio Mortis genannt.

Todesschlaf: Manchmal auch Starre genannt, ist ein geheimnisvoller Zustand in dem ein Vampir über einen längeren Zeitraum ohne Bewußtsein in einer Art Stasis liegt, ohne das sein untoter Körper noch Blut benötigt. Auch wenn der Körper im Laufe einer längeren Starre Zeichen des Verfalls zeigt, werden diese bei der Erweckung durch die Gabe von vampirischen Blut wieder beseitigt. Der Todesschlaf ist ein Mythos, ein Geheimnis, welches nur einzelne Vampirfamilien enträtselt haben sollen.

Todsünden: Die 7 Erbsünden, in denen sich der Verfall der Seele eines Vampirs manifestiert. Die 7 vampirischen Erbsünden sind:


  • Zorn
  • Habgier
  • Trägheit
  • Maßlosigkeit
  • Neid
  • Wollust
  • Hochmut

Vorfahre: Bezeichung für den "Schöpfer" eines Vampirs.

Wildbiss: Abwertende, eher in konservativen Kreisen gebräuchliche Bezeichnung für einen Vampir, der unter spontanen Umständen oder im unkontrollierten Affekt wiedergeboren wurde.


Mercurius


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