Chroniken » Chroniken III. - Die Zeit des Rades: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2006
2006.04.22 - Nekrhuns Einladung: Tagebucheintrag von Pia
26.04.2006 - 13:50

Montag, 24.04.2006

Trauer und Schuldgefühl.
Und bis Freitag niemand, mit dem ich darüber reden kann.

Ich bin wieder aus Berlin zurück und habe einen Arbeitstag hinter mich gebracht.

Jetzt sitze ich hier in meiner Wohnung, bei einem Glas Rotwein und schon wieder findet eine Träne ihren Weg meine Wange hinab. Eine weitere bittere Träne der Schuld. Gerade im Moment fühle ich mich so schrecklich einsam!

Warum nur konnte ich nicht den Mut aufbringen, es zu verhindern!

Wie soll ich je wieder Calliope unbedarft in die Augen sehen können? Ausgerechnet Calliope, die so fürsorglich und rücksichtsvoll mit mir umgegangen ist, die sich so lieb um mich gekümmert hat, und nach dem Bacchanal so besorgt um mein Wohlergehen war!

Oh, liebe Calliope, es tut mir so unsäglich leid!

Und, sollte ich Saskia irgendwann wiedersehen, wie könnte ich ihr je wieder unbedarft in die Augen sehen? Ausgerechnet Saskia, die Einzige, die direkt bei mir war, und meine Todesangst mit mir teilte, als ich auf dem Bacchanal als Opferkandidatin ausgewählt war.

Ich wünschte, ich könnte das Rad der Zeit zurückdrehen, und alles ungeschehen machen!

Sollte Tante Anne doch Recht haben, und ich stürze alle Leute um mich herum durch mein Verhalten immer nur in Unglück und Verderben?

Ich bin so froh, dass sich diesmal Vicente um mich gekümmert hat, als es mir schlecht ging.
Ich wünschte, es wäre endlich Freitagnacht, und ich wäre endlich wieder bei ihm. Noch vier lange Tage und Nächte…
Ich bin froh darum, dass sich Vicente in dieser Nacht nicht so abweisend und so viel beschäftigt mit anderen Leuten gegeben hat, wie auf dem Bacchanal. Aber diese Freude ist von so tiefem Kummer und Schmerz überschattet!

Ich muss den Hergang des Abends niederschreiben, um das Geschehene zu verarbeiten.

Am Samstag waren wir zu einer Soiree auf Haus Morgenröte eingeladen. Ich war, wie die letzten beiden Wochenenden, wieder Freitag direkt nach der Arbeit nach Berlin geflogen. Doch diesmal wollten wir nicht das gesamte Wochenende zusammen in Berlin verbringen, sondern wollten Samstagnacht der Einladung des Hauses Nekhrun folgen. Auch die liebe Devon war wieder mit dabei.

Devon scheint, wie Valerie, auch eine Person zu sein, mit der ich viel gemeinsam habe. Auch sie hat einen Elternteil verloren, als sie noch sehr jung war. Ob es Zufall ist, dass ich dieses Schicksal mit so vielen teile? Oder gibt es eine tiefere Bedeutung darin, dass wir, die wir dieses Schicksal teilen, uns am Hofe der Nacht kennengelernt haben? Und alle in irgendeinem Zusammenhang zu Vicente stehen? Wer weiß… Wahrscheinlich werde ich die Antwort darauf nie erfahren. Aber das nur am Rande, denn eigentlich möchte ich über den tragischen Abend auf Haus Morgenröte schreiben.

Zunächst waren Personen dort, mit deren Anwesenheit ich in keiner Weise gerechnet hätte. Da war zum einen Sophie von Kühn, älteste Vampirin des Hauses Hardenberg. Sie war mir bereits auf dem Bacchanal eher unangenehm aufgefallen, als sie mich mit ihrem Fächer von hinten berührte. Das hat mich fürchterlich erschreckt, zumal es in einem denkbar ungünstigen Moment passierte.

Zum anderen war da ein Vampir namens Asphyx. Auch ihn hatte ich bereits auf dem Bacchanal gesehen, und schon da einen großen Bogen um ihn gemacht. Er ist ein Vampir mit äußerst beängstigendem Aussehen. Und meine Angst vor ihm sollte an diesem Abend gleich zweimal begründet und bestätigt werden.

Das erste Mal, als er einen Gast namens Melody völlig grundlos angriff, und das zweite Mal, als er seine Erwählte auf grausame Weise bestrafte. Schreckliches Wesen dieser Asphyx! Devon hatte auch den ganzen Abend Angst vor ihm, denn sie war ihm mehrfach versehentlich auf den Fuß getreten und befürchtete daraufhin das Schlimmste. Glücklicherweise ist ihr nichts geschehen.

Warum diese beiden Vampire zugegen waren weiß ich nicht, ich kann nur mutmaßen, dass es sich um politische Gründe des Hauses Nekhrun handelt.

Auf Melody möchte ich noch mal zurückkommen. Devon und ich trösteten sie, als sie nach dem gemeinen Angriff von Asphyx weinend herum saß, zusammen mit AiDo, dem Vampir, zu dem Melody gehört. Melody scheint eine sehr scheue und zurückhaltende, aber durchaus liebenswerte Person zu sein. Und AiDo? Der scheint etwas besonders zu sein. Gerade den Umstand bedenkend, dass es sich bei ihm um einen Vampir handelt, ist er sehr höflich, rücksichtsvoll und auf das Wohlergehen anderer bedacht. Was für ein nobler und seltener Wesenszug bei einem Mann! Er hat mir sogar bereits heute eine Botschaft zukommen lassen, in der er sich nach meinem Befinden erkundigt. Wie ungewöhnlich besorgt!

Wie dem auch sei, der Abend begann zunächst wunderschön. Es tat so gut, Calliope wieder zu sehen, denn gerade sie hatte ich seit dem Bacchanal sehr vermisst.

Doch auch die Freude über das Wiedersehen mit Nekhrun, Saskia, Valerie und Sin möchte ich nicht unerwähnt lassen. Leider war Bastet nicht zugegen, die ich so wie die anderen auch sehr vermisst hatte. Dafür durfte ich jedoch die Bekanntschaft mit Phyllis machen. Phyllis ist eine Vampirin des Hauses Nekhrun, dem Akzent nach zu urteilen französischer Herkunft. Sie war eine Zeit lang in Paris und daher bei meinen letzten Besuchen nicht auf Haus Morgenröte anzutreffen. Auch sie ist, wie alle anderen dieses Hauses, eine sehr sympathische und liebe Person.

Erschreckend, dass ich hier über eine Vampirin schreibe, und sie mit „Person“ bezeichne. Anscheinend gewöhne ich mich so langsam an diese „Umstände“, obwohl das alles erst vor eineinhalb Monaten begann.
Jedenfalls war es angenehm, sich mit Phyllis zu unterhalten und ihren Worten zu lauschen.

Nachdem ich all die begrüßt hatte, die ich so vermisst hatte, holte ich etwas nach, was ich eigentlich schon auf dem Bacchanal hätte erledigen sollen: Von den vier Herren, die als Opferkandidaten auf dem Bacchanal in Frage kamen, waren drei zugegen. Ich begab mich direkt zu einem von ihnen, der alleine in einer Ecke saß, und holte meinen Dank für die noble Tat bei ihm nach. Sein Name ist Ansgar, ein Geprägter, der noch zu keinem Vampir zu gehören scheint. Ein freundlicher ruhiger Mann. Saskia kam auch zu uns und ich erfuhr von ihrem Problem mit Lothringus. Lothringus ist der Vampir, zu dem Saskia gehörte, sie wollte jedoch fort von ihm und zum Haus Nekhrun gehören. Ich kann diesen Wunsch nur zu gut verstehen, denn diesen Lothringus habe ich vom Bacchanal nicht gerade in guter Erinnerung.

Arme Saskia! Wer konnte denn schon ahnen, dass ihr Problem an diesem Abend noch weitaus größer werden sollte!

Und ich hätte es verhindern können und habe es nicht getan!

Aber eins nach dem anderen.

Bei dem zweiten der drei Herren, einem Schotten namens David, konnte ich mich auch bedanken. Valerie und ich wollten eigentlich unseren Vorsatz vom Bacchanal endlich wahr machen, und etwas mit ihm spielen. Er entschuldigte sich jedoch damit, er habe keine Zeit, und würde später darauf zurückkommen. Dazu kam es jedoch an diesem Abend nicht mehr. Ob das an dem unglückseligen Verlauf des Abends, an Schüchternheit oder an Abneigung liegt, kann ich nur mutmaßen.

Leider hatte ich nicht die Gelegenheit, mich ebenfalls bei Argus zu bedanken. Der scheint mir gegenüber aber ohnehin eine ablehnende Haltung zu haben, von daher ist das vielleicht auch besser so.

Dafür konnte ich noch etwas anderes erledigen, was ich eigentlich schon auf dem Bacchanal hatte tun wollen: Tatjana, die Vampirin, durch die Sin auf mich aufmerksam geworden war, hatte offensichtlich auch eine Einladung erhalten. Auf dem Bacchanal hatte ich sie schon ansprechen wollen, das konnte ich nun endlich nachholen. Als ich von meinem Vorhaben erzählte, Tatjana ansprechen zu wollen, wurde ich jedoch zunächst gewarnt, das könne gefährlich sein, denn sie habe sich gerade erst auf eine anwesende Frau (na ja, eher eine anwesende Punkerin) gestürzt, und deren Blut getrunken. Das hielt mich zunächst von meinem Vorhaben ab.

Doch im Verlauf des Abends setzte ich mich dennoch zu ihr, um sie anzusprechen. Daraufhin ergab sich ein Gespräch, welches mich sehr irritierte. Sie sprach davon, dass man niemandem trauen könne, und dass alle Schlechtes für einen im Schilde führen würden. Sie machte auf mich einen deprimierten und traurigen Eindruck.
Da mich das Gespräch so sehr irritierte, verließ ich sie bald wieder.

Der Abend verlief für mich zunächst entspannt und harmonisch, doch das änderte sich schlagartig, als eine Vampirin des Ordo Arkanum auftauchte.

Ordo Arkanum!

Das ist diese Gruppe, die anscheinend mit dem Schicksal zu tun hat, und dieses anscheinend auch ändern und beeinflussen kann.

Ordo Arkanum!

Das sind diejenigen, die mich und neun andere Menschen ausgesucht hatten, um einen von uns zu opfern!

Sie stolzierte herein, in einem Outfit, dass, wie soll ich sagen, fast in den Augen weh tat, so bunt war es, und fuchtelte die ganze Zeit mit einer leuchtenden Kugel herum, welche andauernd ihre Farbe änderte. Sie näherte sich mir, und sagte irgendetwas von einem Weg, der in dieser Nacht beschritten werde, und dass ich es verhindern könne. Da ich schreckliche Angst vor ihr hatte, zog ich mich jedoch so weit es die räumlichen Umstände und die Etikette ungestraft zuließen, von ihr zurück. Ich fürchtete, dass diese Vertreterin des Ordo Arkanum wieder irgendein Unheil im Schilde führen könne. Wie Recht ich doch hatte! Und wie falsch ich doch reagiert habe!

Hätte ich ihr doch nur zugehört! Hätte ich doch nur diesen Mut aufgebracht! Warum nur musste ich so feige und ängstlich sein!

Zum Glück blieb sie nicht lange und verschwand bald wieder. Der Abend verlief daraufhin wieder recht angenehm, nachdem ich die Angst vor ihr überwunden hatte.

Doch nach einigen wenigen Stunden tauchte sie erneut auf. Wieder mit dieser leuchtenden Kugel. Und wieder sprach sie mich an, es werde ein Weg beschritten, und ich hätte es verhindern können. Diesmal konnte ich nicht fliehen, denn ich saß zwischen zwei Personen mit dem Rücken an der Wand auf dem Boden. Also tat ich das einzige, was mir einfiel: Ich antwortet ihr indem ich fragte, was ich denn tun solle. Aber ihre Antwort, grausam und kalt, war nur: „Es ist zu spät. Jetzt kannst Du nichts mehr tun.“

Das erfüllte mich mit Sorge, obwohl mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war, was als nächstes passieren würde. Sie schritt weiter, dorthin, wo Calliope und Saskia saßen. Und dort sprach sie ihre grausamen Worte. Sie sprach von einem Wunsch, den Calliope einst geäußert hatte, dem Wunsch, Vampirin des Hauses Nekhrun zu werden. Ob sie da noch ein Mensch war, oder eine Vampirin eines anderen Hauses, ist mir nicht sicher bekannt, doch vermute ich, dass sie damals noch ein Mensch war, denn der Preis, den sie dafür bereit war zu zahlen war, dass der erste Erwähle Calliopes dem Schicksal übergeben werden sollte. Das war die Schuld, die der Ordo Arkanum nun forderte!

Saskia, nichts davon ahnend, hatte Calliope gebeten, deren Erwählte zu werden, und Calliope hatte zugestimmt!
Calliope dachte, es würde nichts geschehen, da die Art, wie sie ihren Wunsch erfüllt bekam, in ihren Augen nichts mit dieser Wunschäußerung zu tun hatte. Doch da täuschte sie sich.

Die Vampirin des Ordo Arkanum gab noch einen Zeitraum von wenigen Stunden an, nachdem sie wiederkommen und Saskia mitnehmen würde, bevor sie wieder verschwand.

Arme Saskia! Arme Calliope!

Und ich hätte es verhindern können! Ich hätte etwas tun können, wenn ich nur zugehört hätte, anstatt zu fliehen!

Eine schreckliche Trauer aufgrund des bevorstehenden Verlustes von Saskia überkam mich. Und nicht nur das. Hinzu kam das Wissen, dass ich dies hätte verhindern können. Voll Traurigkeit und Schuldbewusstsein saß ich da, spürte bittere Tränen meine Wangen hinunterlaufen. Auch Valerie, Sin und Devon waren, so schien es, zutiefst bedrückt.

Und Calliope! Calliope war zutiefst traurig, doch zunächst nicht imstande, so zu weinen wie ich. Es tat so weh, sie so zu sehen! Und das mit dem Wissen, dass ich ihr diesen Schmerz hätte ersparen können, auf welche Art auch immer.

Es tat so weh!

In dem Moment sah ich ein, wie egoistisch mein Handeln gewesen war. Nun, als es zu spät war, war ich bereit, alles zu tun, um Calliope den Schmerz zu nehmen. Doch es war zu spät! Die Chance unergriffen vorüber gezogen.

Und Saskia? Sie war diejenige von uns, die nach ersten kurzen Schrecken anscheinend am besten mit der Situation zu Recht kam. Sie verkündete, dass sie ihre letzten Stunden mit uns nicht in Trauer und Trostlosigkeit verbringen wollte, sondern diese letzten Stunden mit uns ausgiebig und intensiv genießen wollte. Sie verbat mir regelrecht zu weinen und wünschte sich ein Lächeln von mir.

Wie hätte ich ihrem Wunsch widersprechen können! Alles was ich jetzt nur noch tun wollte war, ihr den Rest der Nacht so angenehm und schön wie möglich zu gestalten. Ich bemühte mich, so glücklich und fröhlich wie nur möglich zu wirken. Doch, noch nie Herrin meiner Gefühle, sah man mir meinen Kummer wohl doch hin und wieder an.
Wir verwöhnten Saskia so gut es ging, Saskia saß zwischen uns und jeder gab ihr Zärtlichkeit und Zuneigung.

Doch irgendwann spürte ich, dass ich nicht mehr viel länger meinen Kummer verbergen konnte. Um die gute Stimmung, in der Saskia sich trotz allem zu befinden schien, nicht zu stören, ging ich fort, lief etwas draußen herum und ließ meinem Kummer und meinen Tränen freien Lauf.

Als ich zurückkam, versuchten Sin und Valerie mich davon zu überzeugen, dass meine Schuldgefühle völlig sinnlos seien, da das Schicksal ohnehin nicht anders gehandelt habe, und mich nur quälen wollte mit diesen Schuldgefühlen. Die haben gut Reden! Die hätten das ja wirklich auf keinen Fall verhindern können! Und ich konnte mir nicht sicher sein, ob sie die Wahrheit sprachen und wirklich glaubten, was sie sagten, oder mich nur trösten wollten. Sie waren wieder so lieb und nett zu mir. Und das, obwohl ihnen durch mein Handeln, nun ja, eher durch mein Nicht-Handeln ein solch großer Verlust bevorstand.

Noch während unseres Gespräches kam Nekhrun und nahm uns mit, um mit den anderen der lieben Saskia ein spezielles Abschiedsgeschenk zu machen, welches Saskia sichtlich und kaum zu überhören in tiefen Zügen genoss.

Schließlich erschien die Vampirin des Ordo Arkanum wieder und Saskia musste sie begleiten. Das stürzte mich wieder zurück in meinen Schmerz und Kummer, ich setzte mich in eine Ecke und sah aus dem Fenster, damit die anderen Gäste nicht meine Tränen sehen konnten.

Als ich so da saß, kam Vicente zu mir. Ihm ging es sehr ebenfalls schlecht, denn er hatte von der Erwählten des Asphyx Blut getrunken. Das Blut dieser Frau war ihm aus irgendwelchen Gründen nicht bekommen. Er war erschöpft und sehr müde, als er mir von dem Vorfall erzählte. Kurz, nachdem ich ihm sagte, es sei doch noch zu früh für ihn, um zu schlafen, schlief er in meinen Armen ein. Was muss das für eine Person sein, was stimmt mit ihrem Blut nicht?

Was war nur los mit ihrem Blut, mit ihr?

Jedenfalls erfüllte es mich mit großer Freude, dass Vicente zu mir kam, als es ihm schlecht ging, daher vergaß ich für den Moment meinen Kummer.

Als Vicente wieder aufwachte, spendete er mir Trost durch seine Zuneigung. Devon kam kurz darauf auch dazu, und wir lauschten gemeinsam einer angeregten Diskussion zwischen Nekhrun und Isidor, dem Ältesten des Hauses Lucius, welcher überraschend zu später Stunde erschienen war.

Doch die Nacht war schon weit fortgeschritten, und die Vampire mussten sich aufgrund der bald einsetzenden Morgendämmerung zurückziehen. Ich begleitete Vicente noch in der nächsten Nacht zurück nach Berlin, um heute Morgen völlig übermüdet auf der Arbeit zu erscheinen.
Gut, dass es Kaffee gibt!

Und nun sitze ich hier und kann es kaum erwarten, endlich wieder zurück in Berlin zu sein. Nur Vicente und Devon können mir jetzt den Trost geben, den ich brauche, denn all den anderen, Nekhrun, Phyllis, Bastet, Sin, Valerie und vor allem Calliope, wurde durch mein Nichthandeln und durch meine Angst ein großer Verlust und viel Schmerz zuteil.
Und Saskia? Ich weiß nicht einmal, ob ich sie je wiedersehen werde.

Ich wünschte, ich könnte es irgendwie wieder gut machen, und meine Schuld an Calliope und Saskia in irgendeiner Weise begleichen.

Wie auf dem Bacchanal war ich auch Samstagnacht wieder nur ein Spielball des Schicksals. Jedenfalls fühle ich mich so. Wieder wurde rücksichts- und erbarmungslos mit meiner Angst gespielt. Und wieder konnte ich nichts dagegen tun, habe ich nichts dagegen getan!

Ich muss mich ändern! Ich muss stärker und mutiger werden!
Ein weiser Spruch sagt, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

„Du musst lernen, Dich Deinen Dämonen zu stellen.“

Das sagte Paps früher immer, als er noch lebte. Wahrscheinlich hatte er Recht. Und ich sollte endlich einmal damit anfangen.

Doch was kann ich nur tun, um den großen Verlust des Hauses Nekhrun wieder gut zu machen?


Hathor


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