Chroniken » Chroniken II. - Die Zeit des Wandels: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2005
2005.08.14 - Der zeitlose Wanderer
14.08.2005 - 20:17

Werter Frater Anatol,

in Eile berichte ich euch von einer außergewöhnlichen Begebenheit. Unlängst machte ich eine Rast auf meiner anstrengenden Suche nach weiteren unseres Blutes. Ich verfolgte Hinweise auf eine kleine Sippschaft hier an den Fjorden Norwegens. Allerdings begab es sich, dass ich ein weitaus interessantere Entdeckung machte. Mich erreichten Gerüchte über einen Herren, der scheinbar für grosses Aufsehen sorgte. Er war wohl kein Norweger, war allerdings der Sprache mächtig, sowie auch zahlreicher anderen, da er sich mit sämtlichen Fremden unterhielt in der jeweiligen Sprache. Ich folgte diesen Gerüchten und spürte dem Mann auf.

Überraschenderweise schien er mich zu erwarten und bat mich zu einem Gespäch. In diesem Gespäch riet er mir davon ab besagte Sippschaft weiter zu suchen, da diese extrem ablehnend Neugierigen oder Fremden gegenüber sei.

Da dieses Treffen, und die nachfolgenden, ausschließlich Nachts stattfanden, bin ich der Überzeugung dass der Herr eine Vampir war bzw. ist.

Aus verschiedensten Aussagen des Herrn, der mir seinen Namen noch vorenthielt konnte ich einige Indizien für meine folgende These eruieren:
Bei der Person die ich traf handelte es sich um niemand anderen als Leon de Grance, genannt der zeitlose Wanderer. Diese fast mythische Figur, die auch unter seinesgleichen gern bezweifelt wird, bis auf jene die behaupten ihm begegnet zu sein, gilt in unserer Bruderschaft als einer der ältesten noch wandelden Vampire. In zahlreichen Dokumenten unseres Archivs gab es Spuren seines Daseins, alle jedoch kritisiert und unglaubwürdig. Allerdings reichen diese Aufzeichnungen bis zu 500 Jahre zurück.

Er gab an, dass jene Sippschaft ihm bekannt , und er als einziger dort geduldet sei. Bei unserem letzten Treffen deutete er an ins „Herz Europas“ zurückkehren zu wollen. Unsere Brüder und Schwestern dort sollten nach ihm Ausschau halten.

Ich beende diese Zeilen und verbleibe mit innigen Grüßen,


Frater Cassius
(Brief stammt aus dem Nachlass des Fraters Anatol, Mitglied des Ordo Aeon, auch Orden der Suche genannt)


Sid


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