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Charta Familiae - Haus Lucius
24.05.2004 - 19:52

Beiname des Hauses: Haus der Säulen

Resonanzkarte: Kaiser

Wappen/Symbol: Ein goldener, doppelköpfiger Adler auf dunkelrotem Grund - wie auf der Tarotkarte "Der Kaiser". Die beiden Köpfe werden allgemein als ein Symbol für die beiden Ältesten des Hauses angesehen. Gelegentlich verwendet das Haus Lucius auch eine römische Säule als Symbol.

Wahlspruch/Motto: "Überlegenheit durch Perfektion" , wobei sowohl eine innere, wie auch eine äußere Perfektion gemeint sein kann.

Konzept/Motiv/Idee: Eine Dynastie von traditions- und standesbewussten Vampiren, die sich wie "Fürsten der Finsternis"  sehen - kultiviert, edel und von vornehmsten Geblüte.

Älteste:
Die beiden Nachkommen des Lucius führen das Haus gemeinsam, als Bruder und Schwester. 


Konzept:

Struktur/Hierarchie: Patrizier, vergleichbar dem feudalen Landadel. Die genaue Struktur ist außerhalb des Hauses unbekannt. Ansehen bemisst sich nach dem Alter und dem Grad der Perfektion, den ein Vampir erreicht hat.

Einflussbereich: Einflussbereich ist das gesamte Ruhrgebiet bis nach Düsseldorf. Zufluchten liegen meist am Rande der Großstädte und in eher ländlichen Gebieten.

Stammsitz/Zuflucht: Guts- oder Landhäuser, Burg- und kleinere Schlossanlagen - oder was heute davon übrig ist. Aufgrund ihrer Natur behalten die Vampire dieses Hauses häufig ihren Stammsitz über viele Generationen, auch dann, wenn die Zeit ihrer Zuflucht schon schwer zugesetzt hat. Nicht wenige wohnen dementsprechend heute in alten Burgruinen oder verfallenen Landhäusern am Rande des Ruhrgebiets. Allgemein wird Xanten als der ursprüngliche Stammsitz des Hauses betrachtet.

Eigennamen für Dunkle Gaben: Das Haus Lucius hat eine generelle Vorliebe für lateinische Bezeichnungen.

Bevorzugtes Element: Keine besondere Bevorzugung, aber es gibt durchaus auch Aspektierte in den Reihen des Hauses Lucius.

Besonderer Vorteil: Vampire dieses Hauses sind vergleichsweise alt. Werden Vampire des Hauses Lucius als Gruppe erschaffen erhält die Gruppe eine zusätzliche Epochenstufe.

Besondere Beschränkung/Schwäche: Territorial, schlechte Anpassungsfähigkeit an die modernen Städte und die Gesellschaft, ein "dunkles Geheimnis".

Geheime Gabe: Spezielle Gabe vorhanden

Erschaffungsprozedur: Die Erschaffung ist ritualisiert und vergleichbar einem Lehenseid. Das Haus adoptiert niemals andere Vampire, sondern achtet auf die Reinheit der Linie.

Typische Todsünde: Die Todsünde Hochmut ist relativ verbreitet unter den Nachfahren des Lucius aber keinesfalls ausschließlich oder dominant.

Stil:

Bevorzugte Kleidung: Der Stil des Hauses Lucius ist so individuell wie es seine Angehörigen sind. Meist bevorzugen sie die alten prächtigen Gewänder ihrer Zeit oder weite fließende Gewänder, die ihre Bewegungen und ihren edlen Anmut unterstreichen - das wird als sehr wichtig angesehen. Man sagt manchen Angehörigen dieses Hauses, insbesondere den Älteren, eine merkwürdig morbide Eitelkeit nach. 

Manche verehren darüber hinaus die Klassizistik und die italienische Renaissance. Andere wiederum können sich für die römischen Philosophen und für römische Ideen begeistern.

Typischer Stil:
Konservativ, elegant, standesbewusst, häufig mit römischen und klassizistischen Elementen.

Material:
Meist fließende, edle Stoffe

Farben (Hausfarben):
Typischerweise gold und dunkelrot (die Farben von Kaisern und Königen).

Schmuck:
Keine besonderen Präferenzen

Typische Accessoires:
Keine besonderen Präferenzen

Bevorzugte Erwählte: Das Haus Lucius hat offenbar bestimmte Präferenzen bei Erwählten, allerdings sind die Kriterien im Allgemeinen unbekannt. Auf jeden Fall werden Erwählte bevorzugt, die in einem bestimmten Bereich besonders perfekt sind.

Sichtweise anderer Vampire: Im Grunde wird auf die meisten Vampire mit einem gewissen Maß herabgesehen - ähnlich wie das Verhältnis vom Hochadel zu niedrigem Adel ist. Das Haus ist stolz auf seine Abstammung und seine Überlegenheit.

Verhältnis zu Sterblichen: Einfache Sterbliche sind im Allgemeinen uninteressant für die Vampire dieses Hauses, außer als Quelle des Blutes. Sie werden in der Regel als unterlegen angesehen, so wie ein Adeliger auf einen Bauern herabschaut.

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Hintergrund:

Legende über den Ursprung/Gründer des Hauses:
Die Legende erzählt von Lucius, dem Sohn eines römischen Patriziers aus der germanischen Provinz, der von Marius selbst, dem legendären Bewahrer und Hüter den dunklen Kuss erhielt. Lucius sollte Marius Erbe antreten, als sein erster Nachfahre und Kind, doch ihre Wege trennten sich im Streit. Wenn man den Nachfahren des Hauses der Säulen Glauben schenken kann, war Marius auf Lucius eifersüchtig und missgönnte ihm seine Abstammung. Lucius verließ seinen Vorfahren und Rom und ging zurück in seine Heimat, nordwestliches Germanien.

Dort führte er das Erbe und die Tradition des großen Marius auf seine Weise weiter und errichtete mit Hilfe zweier Kinder, denen er im Laufe der Zeit den dunklen Kuss schenkte, ein Haus, welches über Jahrhunderte unangefochten über das nördliche Rheinland und den Westen des Ruhrgebiets herrschte.

Bekannte
Geschichte/allgemeiner Hintergrund des Hauses:
In diesen Zeiten war das Land nur schwach besiedelt. Es gab ein paar Städtchen, die das Haus Lucius aber in der Regel eher vermied. Die Nachfahren des Lucius breiteten sich über die Dörfer und Burgen aus und es war ihnen ein Leichtes, ihren Herrschaftsanspruch gegenüber anderen Familien durchzusetzen, die sich mit ihren Erwählten hier niederlassen wollten.


Aus ihrem Selbstverständnis heraus betrachteten sie sich als durch ihr Blut überlegen, durch ihre Abstammung zu Herrschaft auserkoren. Sie führten eine Existenz, dem sterblichen Landadel nicht unähnlich. Ihre Erwählten waren wie Leibeigene, leicht zu führen und leicht zu kontrollieren.

I
m Laufe der Zeit bildeten die Nachfahren des Lucius einige fest verankerte Traditionen aus, die sich an feudalen Strukturen orientierten. Auch entwickelte das Haus einen gewissen Hang zum römischen Stil.

Vor etwas 350 Jahren zog sich Lucius, der Gründer des Hauses, zurück und fiel in einen Todesschlaf. Die Führung des Hauses übernahmen seine beiden Kinder. Der Legende nach ist die Ruhestätte mit einem Siegel verschlossen, welches nur mit dem Blut beider Ältester gemeinsam geöffnet werden könne.

I
m Laufe der folgenden Zeit dominierte Haus Lucius, als eines der großen Häuser, weiterhin das Ruhrgebiet, obgleich sich allmählich auch andere Vampire in der Region ansiedelten.

Doch während das Haus der Säulen stillstand, drehte sich das Rad der Geschichte weiter. Vor etwa 120 Jahren begann ein ungeheurer Strom von Menschen in das Ruhrgebiet zu fließen. Die kleinen Dörfer wuchsen zu gigantischen Großstädten heran, die Landbevölkerung wurde mehr und mehr zurückgedrängt und mussten Fabriken und Arbeitersiedlungen Platz machen. Damit einher ging auch ein Umbruch in der Gesellschaft. Der Adel verschwand und wurde von den Unternehmern als treibende, herrschende Kraft abgelöst.

Im Gefolge der Menschen kamen zahllose Erwählte und im Gefolge der Erwählten eine Vielzahl von Vampiren.

D
ie Nachfahren des Lucius waren das Stadtleben mit seinem unüberschaubaren Gewühl aus Gesichtern und Gestalten nicht gewohnt. Sie waren den Anforderungen der stetig ins Land strömenden neuen Erwählten und unbekannten Vampiren aus fernen Gestaden nicht gewachsen. Stolz auf seine vornehme Tradition und seine edle Abstammung schauten die Ältesten des Hauses der Säulen auf manch "niederen" Vampir herab. Doch aus Stolz wurde Hochmut und verblendet durch ihre eigene dunkle Pracht, erkannte das Haus die Zeichen der Zeit nicht. Und so verfiel sein Glanz zusehends.

Unter dem Druck des langsamen Machtverlustes zerstritten sich die beiden Geschwister und begannen sich insgeheim untereinander zu bekämpfen. Alle Beide hatten den Anspruch, der wahre Erbe des Hauses zu sein und alle zwei hatte eigene Vorstellungen, wie man dem Ausbreiten der Städte und den jungen "Bruten" zu begegnen habe.

Die Spannungen innerhalb des Hauses führten nur dazu, dass der Verfall des Hauses Lucius noch mehr beschleunigt wurde. Die Städte wuchsen weiter, die ländlichen Gegenden wurden immer kleiner. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wuchsen die Städte des Ruhrgebietes endgültig zu einem großen Schmelztiegel zusammengewachsen. Und der Stern des Hauses Lucius sank weiter.

Doch das Schicksal wendete sich. Zur Überraschung mancher, die die Vampire dieses Haus und ihre jahrhundertlange Erfahrung mit Macht, Intrigen und Politik unterschätzt hatten, demonstrierte das Haus der Säulen, dass es immer noch stark war.

Ausgelöst durch einen Erfolg ihres ärgsten Rivalen, der das Haus viel Ansehen und Erwählte kostete, einigte sich das Duo vor ungefähr 10 Jahren auf eine Art Waffenstillstand und begann sich spät, aber vielleicht nicht zu spät, mit der neuen Lage auseinander zu setzen.

In den letzten Jahren haben die Nachfahren des Lucius, die über einen großen Teil des Ruhrgebietes verstreut existieren, damit begonnen, neue Erwählte zu suchen und weitere Kinder zu erschaffen. Kinder, die sich in den Städten auskennen und sich mit den Methoden der "niederen" Häuser vertraut machen.

Typische Aussprüche / Philosophie:
Das Streben nach Macht, nach Dominanz ist für das Haus Lucius ein Ausdruck des Strebens nach Perfektion. Sie erheben einen Machtanspruch, weil sie einfach die Edelsten und die Perfektesten in ihrem Bereich sind.
Niemand außerhalb des Hauses weiß um den eigentlichen Grund, dem Motiv für dieses Streben nach Perfektion.

Die einzelnen Angehörigen des Hauses Lucius sind höchst individuell in ihren Interessen - manche sind gelehrt (Bücher und Wissen), manche verstehen sich auf die Fechtkunst, manche kennen sich mit Musik aus, mit okkultistischen Riten oder den schönen Künsten - egal was ihr Interessengebiet ist, sie streben darin Perfektion und Meisterschaft an, etwas, was sie als völlig natürlich für sich als "edle Vampire" betrachten. Manch ein Angehöriger des Hauses Lucius hat sich darin versucht, eine besondere "Sammlung" zusammenzutragen - das geht von antiken, römischen Gegenständen und Kunstwerken bis zu besonderen Erwählten.

Dieses Streben hat auch eine beinahe tragische Komponente. Einige Vampire dieses Hauses verfallen ob der neuen Zeiten, mit denen sie nicht mehr zurecht kommen in eine düstere Melancholie oder werden verbittert.

I
m Drang nach Perfektion liegt die Gefahr einer Versteifung auf eine Sache, eines zwanghaften Bemühens "perfekt zu sein" in einer Sache - welches letztendlich zur Kristallisation und zur Stasis führt. Und darin liegt der tragische Fehler des Hauses Lucius.

Fiktionale oder historische Personen, die die Idee des Hauses verkörpern könnten:
Julius Caesar, Augustus, Dracula in Bram Stokers "Dracula" (der Film).



Mercurius


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