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1.6. Gaben - Erbe der Erschaffung
19.05.2004 - 15:45

"Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen. Was man nicht nützt, ist eine schwere Last."
(Johann Wolfgang von Goethe)

"Ich war tot.. und wurde wiedererweckt durch des Schicksals Lauf. Die dunklen Gaben, die Geschenke, die ich erhielt, werde ich hüten."
(Marianna, Haus der Schleier)

Wenn ein Vampir erschaffen wird, entsteht ein mystisches Band zwischen dem Schöpfer und seinem Nachkommen. Dadurch, dass der Erwählte an den Rand des Todes geführt wird und dann das Blut des Schöpfers erhält, wird auch ein Teil der Essenz des Vampirs auf den Erwählten übertragen.

Was genau beim Akt der Schöpfung geschieht, ist eher Legende als Wissen. Manche vermuten, dass der dunkle Kuss eine Art von spiritueller Rückkoppelung bewirkt. 

Auf jeden Fall werden mystische Kräfte freigesetzt, die dem Schöpfer die Macht geben, einige Gaben frei auf sich und seinen Nachkommen zu übertragen. Der Schöpfer entscheidet dabei, wie er dieses Gabenpotential zwischen sich und seinem Nachkommen verteilen möchte.

Manchmal gibt der Vampir seinem Kind über dieses Potential hinaus noch weitere Gaben aus seiner eigenen Sammlung mit auf den Weg – um es stärker zu machen, oder weil er es liebt oder aus anderen Gründen. Diese Gaben sind dann für ihn verloren.

Mancher, eher böswillige, Erschaffer enthält seinem Nachfahren das Gabenpotential weitestgehend vor, um seine eigene Kraft zu mehren. 

Eine Gabe erhält der Nachkomme aber immer, denn ganz kann der Schöpfer den mystischen Strom nicht zurückhalten.

Zusätzlich erhält der Nachfahre immer auch die geheime Gabe seines Hauses. Diese Gabe ist im Blut eingeprägt und wird somit Teil seines Erbes, der Schöpfer muss sie nicht opfern.

Die Verschmelzung des Blutes bewirkt, dass auch neue Gaben gewählt werden können. Tatsächlich ist das eine der wichtigsten Möglichkeiten, wie ein Vampir neue dunkle Gaben erlangen kann um seine Kräfte zu erweitern.

Manche Vampire nehmen die Tatsache, dass bei der Erschaffung neue Gaben entwickelt werden können, über die der Schöpfer bislang nicht verfügte, als einen Beweis, dass die Anlage zu allen Gaben im Blute aller Vampire bereits vorhanden ist.

Regeltechnisches:

Wenn ein Erwählter zum Vampir gemacht wird, so erhält der Schöpfer aus der "Lebenskraft" des Erwählten die "Energie" für vier Gaben. Dieses Potential kann er nun frei auf sich und das neue Kind verteilen. Der Schöpfer entscheidet über die Verteilung des Potentials.

Eine Gabe erhält der Nachkomme aber immer.

Sowohl der Nachkomme, als auch der Vampir wählen nun aus dem Bereich der minderen Gaben beliebig die entsprechenden Gaben aus, die sie erhalten wollen. Der Nachkomme kann auch Gaben wählen über die sein Schöpfer gar nicht verfügt. Genauso kann der Schöpfer auf diese Weise neue Gaben erhalten. 

Außerdem entwickelt der Nachkomme automatisch die geheime Gabe seines Hauses, ohne dass der Schöpfer diese abgeben muss.

Ist der Nachkomme ein Aspektierter, so entwickelt er eine weitere Gabe nach eigener Wahl aus seinem Aspekt.

Der Schöpfer kann auch mehr als vier Gaben auf sein Kind übertragen, indem er zusätzliche Gaben aus seinem eigenen Vorrat überträgt. Diese sind dann natürlich für ihn verloren. 

Handelt es sich bei dem Schöpfer um einen Ältesten, kann er anstelle von drei minderen Gaben, die er neu durch einen dunklen Kuss gewinnen würde eine höhere Gabe nach Maßgabe der Regie wählen.

Ein Beispiel aus dem Spiel:

Valerius aus dem Haus Lyria gibt seiner Erwählten Johanna den dunklen Kuss. Valerius hat jetzt 4 "Gabenpunkte" zur Verteilung. Er gibt seinem Kind 2 Gaben und behalt selbst 2.

Johanna sucht sich jetzt 2 Gaben aus, beispielsweise eine aus dem sensorischen und eine aus dem mentalen Bereich.

Zusätzlich erhält sie automatisch die geheime Gabe des Hauses Lyria.

Valerius kann sich nun ebenfalls zwei neue Gaben aussuchen, zum Beispiel aus dem spirituellen Bereich.



Mercurius


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