Chroniken » Chroniken I. - Prologe: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht bis 2004
2001.09.24 - Prolog II: Sieben der Kelche - Schatten und Licht
28.09.2004 - 15:48

Zeit ging ins Land.

Es hatte seinen Ausgang im letzten Jahr des letzten Jahrtausends genommen.

Die Bühne war bereitet, doch es bedurfte eines weiteren Spielers, um das Bild zu vervollständigen.

Und so betrat Nekhrun die Bühne des Geschehens, das Spiel erkennend. Er lud zu einem Fest, das Blut und die Sinne zu zelebrieren. Ein Spiel von Tod und Leben.

Die Feier fand in der Nacht des 24. Septembers statt, und es war wahrlich ein vornehmer Anlaß.

Die Fäden lagen vor uns, ausgebreitet, die Linien in ihrer Verknüpfung ersichtlich. Das Netz war erschüttert. Wir erkannten die Vorzeichen und so riefen wir sie, unsere Schwester. Gemeinsam wollten wir die Bestimmung erkennen, die Omen deuten und das Schicksal erfüllen. Wie wenig wir doch wirklich wußten und wieviel wir zu wissen glaubten.

Doch erst heute enthüllt sich uns die Gesamtheit dessen, was damals seinen Anfang nahm. Zu spät? Das wissen wir nicht mit Sicherheit, noch nicht.

Sterbliche hatte er geladen, sie zu umgarnen, ins Rampenlicht zu stellen und ihnen die Bühne zu bereiten.

Menschen, geprägt, gezeichnet aber noch nicht wissend.

Für manche war es das Ende.
Für manche war es der Anfang.
Und für Einige war es der Anfang vom Ende.

Ich erinnere mich noch gut an die Einladung, eine kleine, elegante Karte:

Und nur Abwechslung gibt dem Leben Reiz, und läßt uns seine Unerträglichkeit vergessen

24. September 2001

Seid Unser Gast zu einem illustren Sinnenfest
Neugierig?

Vergeßt diese Karte nicht, nur sie öffnet Euch die Pforte…

Der Ort der Zusammenkunft, das Haus der Morgenröte, welches unter den Sterblichen jener Zeit einen anderen Namen trug, war von ihm mit Bedacht gewählt worden, ein Zeichen zu setzen. Und wahrlich, der Ort trug jene Omen, an denen man Jahrhunderte der fiebernden Leidenschaften Nekhruns erkennen kann.

Es wunderte nicht, dass diese Gefühl sich auf die Gäste übertrug und im Laufe der Nacht gar manches Blut zum lodern brachte, denn auf die Kunst der Gelüste verstehen sich der Gastgeber und seine Kinder vortrefflich.

Wie es der Brauch war, seit alters her, hatte ein jeder einen Obolus an den Fährmann zu entrichten. Vier Taler gewährten die sichere Passage in die andere Welt. Doch galt dies auch für die Rückkehr?

Die Pforte öffnete sich, als die Glocke Achte schlug....

(Mercurius, aus dem Buch der Zeit)


Mirko


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