Buch der Masken
Lielan
20.11.2012 - 09:52

Erwählte, Haus Scáthach

(dargestellt von Luciana)

"From out of the dark comes light!"


Lielan Randall hatte sich immer irgendwie als Außenseiterin gefühlt, wie eine stumme Beobachterin, schon seit ihrer Kindheit.

Sie führte es darauf zurück das sie keine Eltern hatte (Vater unbekannt, Mutter verstorben), überhaupt keine Familie, nur das Paar, daß sie adoptiert hatte als sie ein zwölfjähriges Mädchen voller Probleme gewesen und von einer Pflegefamilie in die nächste gereicht worden war.

Die Randalls, ein Paar aus gehobener Mittelschicht ohne eigene Kinder, hatten sich ihrer freundlicherweise erbarmt, aber selbst ihre Akzeptanz war voller Distanz gewesen.

So wurde sie auf Internate, Sommerlager und schließlich eine Universität in einem weit entfernten Bundesland geschickt worden, wo sie Tiermedizin und Kräuterheilkunde studierte.

Ihre Eltern, wenn man sie denn so nennen konnte, waren bei einem Autounfall ums Leben gekommen als sie 21 und weit entfernt auf der Uni war.

Lielan war nicht zur Beerdigung gegangen, allerdings kam sie nach ihrem Studium wieder zurück in ihre Heimat um sich dort selbstständig zu machen.

Ihre größten Hobbys sind Lesen und Fotographieren. Die erste ernsthafte Fotographie die sie gemacht hatte, waren zwei im Schatten eines Ahorns liegende Grabsteine mit der Aufschrift: Gabriele und Lucan Randall.

Seit dem hat sie regelmäßig fotographiert und geht mittlerweile nie ohne einer ihrer Kameras aus dem Haus.

Ihr "Leben" änderte sich eines Abends auf dem Nachhauseweg!

"Ich ging nach Haus, in tiefster Nacht.
Hab an nichts Besonderes gedacht.

In der dunklen Gasse sah ich ihn liegen,
und tiefrote Bäche im Rinnsal versiegen.

Ein Mann am Boden, blutüberströmt!
Er hat vor Schmerzen lautstark gestöhnt.

Ich holte Hilfe, sie eilte herbei;
Doch sein Leiden war bald schon vorbei.

Er gab mir noch schnell einen Brief,
Darauf stand: "Die Schatten die ich rief!"

Der Ort war mir noch unbekannt,
meine Nerven zum Zerreißen gespannt.

Wohin nur sollte mich die Reise führen?
Die Dunkelheit konnte ich schon spüren.

Doch meine Neugier war sehr groß,
ich gab mir nen Ruck und ging los.

Auf meiner nächtlichen Reise dorthin,
kam mir nur ein Wort in den Sinn:

"Vampir", ein Geschöpf der Nacht,
das steht’s über die Dunkelheit wacht.

Kann sowas denn nur möglich sein?
Waren wir Menschen etwa nicht allein?

Diese Vorstellung, absurd und unheimlich!
Dennoch, irgendwie faszinierte sie mich.

Voller Bangen ging ich zu jenem Ort,
und ja, ich erkannte die Schatten sofort!

Ohne Angst trat ich hinein,
und fühlte mich wie Daheim!"


Lielan


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