Chroniken » Chroniken VIIII. - Die Zeit der Scherben: Berichte und Erlebnisse vom Hof der Nacht im Jahre 2012
2012.06.16 - Die fetten Jahre sind vorbei: Wächter der N/Macht.
02.07.2012 - 11:56

Mittlerweile gelingt es mir schon etwas besser, in dieser für mich fremden Schriftsprache zu formulieren. Dennoch ist es ungewohnt und fällt zuweilen schwer...

Ich reiste diesen Abend nicht allein sondern war in Begleitung meiner Hausältesten, maestro Kieron und madre Niamh.

Soweit ich es wusste, sollte es wieder ein Abend ohne Gastgeber werden, dies schien ja immer mehr zur Mode zu werden. Was madre Niamh selbst am meisten störte, so wie ich es an ihrer Mimik ablesen konnte, da sie etwas emotionaler war als maestro Kieron.

Vielleicht sollte ich es mal bei anderen Vampiren beobachten die eine Art tiefer gehende Beziehung mit einander haben. Es wäre gar möglich das Vampire mit femininen Merkmalen an emotionaler Tiefe hinzugewinnen, während die maskulinen Vampire...

Aber ich schweife ab, also konzentrieren wir uns auf das Wesentliche.

Als wir in den Räumlichkeiten der Gesellschaft der Nacht eingetreten waren wollten sich diese nicht wirklich füllen. Der Abend wurde dann mehr oder minder durch zwei Gestalten eröffnet die mit braunen Kapuzenumhängen den Raum betraten. Sie stellten sich als Custos eines Ordens vor, oder dergleichen. Sie entschuldigten sich für den dramatischen und mysteriösen Auftritt bei den Anwesenden. Sie würden sich jedenfalls für das Wohlergehen der Sterblichen einsetzen und wollten eine spezielle polizia gründen. Welche auch ähnlich eines Triumvirats, den neuen Rat bilden soll, anstatt aber mit drei solle er bei Gerichtsverhandlungen mit vier Personen besetzt sein, falls sich jemand eines Bruchs der Gesetze des Vertrags schuldig gemacht hätte.

Bei der genaueren Analyse des Vertrags, welchen man angefertigt hatte, kamen mir nur folgende Eindrücke:

Er wirkte wie die Unterlagen einer Marktforschung. Mit Schutzklauseln für sich selbst und andere. Bezüglich des Datenschutzes. Einem Freischein, welcher dem Orden gestattete bei jeglicher Versammlung des Ältestenrats dabei zu sein wie eine eigenmächtige Partei. Es fehlten nur noch die Wahlzettel.

Zu den Gerichten, falls es jemals soweit kommen sollte, hatte man sich wirklich tiefgehende Gedanken gemacht. Es sollten letztlich vier Individuen am Gericht Recht sprechen aus allen möglichen Schichten des Standes. Doch fragte ich mich, in wie weit ein Erwählter eines Hauses die Interessen der freien Menschen vertreten könnte oder gar eines freien Vampirs. "Dessen Brot ich esse, dessen Lied ich sing!"

Der Punkt bezüglich des Vorgehens, wenn ein freier Mensch oder freier Vampir angeklagt sei, das dieser dann ein Haus erwählen darf welches an der Rechtsprechung mit beteiligt würde, glich meiner persönlichen Ansicht nach dessen, das man sich ein Schild umhängt, auf dem geschrieben steht, das man mit dem Angeklagten in irgendeiner Weise involviert ist.

Bezüglich des Strafmaßes. "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Dies ist inakzeptabel. Sollte ein Vampire sich einer seiner Emotionen zu sehr hingeben, weil er es für richtig empfindet den Erwählten eines anderen Hauses zu töten, hätte er selbst die Vernichtung verdient oder eine ähnlich schwere Bestrafung. Aber in diesem Falle würde ich ja auf geradem Wege einen Unschuldigen zum Tote verurteilen, da das geschädigte Haus das Recht dazu hätte einen Erwählten des anderen Hauses, der den Wert des Getöteten entspräche, zu töten. Und dabei wollten sie es ja verhindern das man den Mensch wie Vieh betrachtet.
Die Idee dahinter war ja nicht schlecht aber die Umsetzung war alles andere als gelungen. So das mehr als nur eine hitzige Debatte auf kam.

Letztlich schien es mehrere Morde in der letzten Zeit gegeben zu haben, die man anscheint der Gesellschaft der Nacht anlastete.
Selbst einer der Menschen, einer aus Griechenland, ereiferte teils dagegen da er ansonsten dadurch arbeitslos werden würde. Keine Ahnung was er arbeitete.

Ich machte jedenfalls einige Fotos bezüglich der Unterlagen, die dort herumlagen. Was der gelbe Zettel zu bedeuten hat, weiß ich noch nicht aber ich bin jedenfalls Nahe dran. Jedenfalls sind wieder die fünf Siegel der Elemente mit angesprochen worden. Doch wird sich stark auf Gott bezogen.

Anscheint verstärkt sich der Glaube als Trauma durch die Umwandlung oder dafür liegt ein anderer Grund vor. Vielleicht darf ich mal bei der Vergabe des Kusses wie sie es nennen dabei sein und dies beobachten.

So zurück zu dem Abend. Als ich mir diesen Brief genauer anschaute stritten die anwesenden Vampire regelrecht untereinander. Dabei war mir aufgefallen das egal wie alt sie sind, sie nicht besser als normale Mensch sind. Es war fast etwas Kindliches an dem Streit.

Aber der werte Ritter, accident.

Ich sollte mir wirklich versuchen die Namen ein zu prägen. Hatte jedenfalls eine Erkenntnis das er ein Anachronist ist. Jedenfalls im übertragenem Sinne.
Was meine Theorie bekräftigt das man in der Zeit stehen bleibt wenn...

Jedenfalls wurde ich danach auf eine recht, nun... naive Signora aufmerksam, die den Vertrag unterschrieb. Und erst danach noch mal den Vertrag durchlas.
Ich weiß nicht was mich dazu verleitete, aber so erkannte ich ihre Seele.
Wenn auch mit einem Trick aber es war nötig gewesen, ihr eine Lektion diesbezüglich zugeben da sie ansonsten Gefahr läuft ein Opfer zu werden.

Ellen Schreiber. Sie wandte sich später dann auch noch mal an mich als ich ihr erzählte was sie getan hatte. Mit ihrer Bekannten, die sie aber erst an dem Abend kennen gelernt hatte. Sie würde angeblich Seelen verkaufen. Dabei fällt mir gerade auf, das diese Signora sich nicht namentlich vorgestellt hatte.
Vielleicht sollten sie Namensschilder austeilen. So wie es meine Studenten ab und an machen.

Naja, es gab dann einen Moment wo mich doch die Langeweile ereilt hätte, wären mir nicht sehr viele Gedanken durch den Kopf gegangen, als mein maestro zu mir kam und mich um eine Sache bat. Ich sollte mich mit einer Signora unterhalten die in Begleitung der Signora anwesend war die anscheint eine Roma Abstammung hatte.

Sie klagte eh über Langeweile, so wie ich es später heraus fand in dem darauf folgendem Gespräch mit Señora Delatour, war sie eine Signora, die zu dunklen Szene gehörte. Und hatte anscheint etwas zu viel getrunken oder andere Substanzen zu sich genommen.

Señora Delatour war eigentlich aufgefordert worden mit meinem maestro durch den Park spazierenzugehen, aber sie weigerte sich und versuchte so höflich es ging abzulehnen, was ihr nicht wirklich gelang. So jedenfalls aus der Sicht eines Beobachters. Ich bot mich an um auch die Bitte meines maestros zu erfüllen und der jungen Signora zu Hilfe zukommen.

Ich fand Einiges über die Signora heraus. Welches sie nicht nur interessant für meine Arbeit machte sondern auch interessant für mein Haus.
Nach dem wir uns ausgetauscht hatten, berichtete ich meinem maestro was ich in Erfahrung gebracht hatte.

Und kurz darauf wurde auch schon das Ende das Abends verkündet.

Einer der Erwählten, die mit zu dem Hause des Ritters gehören, entschuldigte sich für seine Idee und wurde letztlich für sein Vorgehen bestraft. Wenn ich nur dran denke läuft es mir wieder eisig den Rücken hinab. Doch wurde er wirklich wegen seinem Vorgehen oder wegen seiner Idee gestraft?
Denn eine Idee kann man nicht vernichten!


Salvatore


gedruckt am Heute, 11:50
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