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2011.09.22 - Nachrichten: Archäologische Expedition durch Sandsturm getötet
23.09.2011 - 21:56

Archeologische Expedition fällt plötzlichem Sandsturm zum Opfer - deutsche Archäologin stirbt in Ägypten!

Nachrichtenagentur, Kairo, 22. September 2011

Kurz vor der Rückreise von einer Forschungsexpedition zu den ältesten Ausgrabungsstätten Ägyptens fiel Frau Prof. Dr. Johanna Mollenhauer zusammen mit zwei Mitarbeitern des ägyptischen Nationalmuseums einem unerwarteten Sandsturm zum Opfer. Der kurze jedoch sehr heftige Sandsturm war recht unerwartet aufgezogen und erwischte die drei Ägyptologen als sie im Laufe des gestrigen vormittags ihre Ausrüstung einpackten um die Expedition zu beenden und nach Kairo zurückzukehren. Bei einer Suchaktion der ägyptischen Polizei wurde die drei Leichnahme geborgen. Nach den formellen Untersuchungen werden die sterblichen Überreste der ägyptischen Mitarbeiter bei einer feierlichen Zeremonie in Kairo bestattet, während Prof. Dr. Mollenhauer zurück nach Deutschland überführt wird.

Kurzfristig befürchtete das ägyptische Kultusministerium sogar eine größere Anzahl von Opfern, da die Expedition ursprünglich aus fünf Ägyptologen und vier Mitarbeitern des Nationalmuseums bestand, wie es sich jedoch herausstellte, befanden sich zwei der ägyptischen Experten bereits seit über einer Woche wieder zurück in Kairo während vier Ägyptologen aus Deutschland, England und Frankreich in ihre Heimatländer zurückgekehrt waren. Offenbar führten Meinungsverschiedenheiten unter den Fachleute zu der vorzeitigen Abreise. Nach Aussage von Prof. Dr. Marius Schneider, einem der weltweit führenden Experten für frühägyptische Geschichte verfolgte die Leiterin der Expedition, Prof. Dr. Mollenhauer, Spuren und Theorien, die aus Sicht der anderen Expeditionsteilnehmer sehr abwegig, ja sogar unseriös waren. Auf der Suche nach Kammern und Gebäudeteilen, die bisher unentdeckt geblieben sind und sogar nach bisher unentdeckten Ruinen hatte das Forschungsteam zwar Erfolge verzeichnen können, geriet jedoch über die weitere Vorgehensweise von Prof. Dr. Mollenhauer in Streit. Auch die Tatsache, dass die Expeditionsleiterin ihre eigenen Theorien, die genauen Expeditionsziele, die sie verfolgte, und sogar ihre Geldgeber vor dem Rest der Expedition verheimlichte, führte zu dem endgültigen Bruch und der Abreise der Experten. Die anderen Ägyptologen haben eine Stellungnahme zu der Expedition und den Vorfällen abgelehnt. Auch die Mitarbeiter des ägyptischen Nationalmuseums, welche die Expedition begleitet hatten, sowie sämtliche anderen ägyptischen Institutionen verweigern jegliche Stellungnahme zu der Expedition selbst.

Tatsächlich sind die Geldgeber, die mehrfach die Ausgrabungsstätten besucht haben sollen, an die sich jedoch niemand erinnern kann, bis heute verborgen geblieben. Fest steht, dass die Geldgeber offenbar aus Frankreich stammten und über großzügige Ressourcen sowie über beachtlichen politischen und gesellschaftlichen Einfluss verfügten mussten, um diese geheimgehaltene Expedition organisieren zu können und Genehmigungen für Ausgrabungen in einer Gegend zu erhalten, für die üblicherweise keine Genehmigungen erteilt werden. Die Gegend in der Nähe der Grenzen zum Sudan und zu Libyen gilt als äußerst gefährlich. Trotz sorgfältiger Untersuchungen wurden jedoch keine weiteren Leichen oder Spuren gefunden, weswegen die Polizei davon ausgeht, dass sich während der Katastrophe keine weiteren Personen vor Ort befunden haben. Da laut Befund der ägyptischen Polizei eine Straftat mit vollkommener Sicherheit ausgeschlossen werden kann wurden die Untersuchungen abgeschlossen, obwohl von den geheimnisvollen Geldgebern bis heute jede Spur fehlt.

Frau Prof. Dr. Mollenhauer war eine zurückgezogene, scheue Person, die nur mit wenigen Menschen Umgang pflegte. Ihre zum Teil ausgefallenen und unwahrscheinlichen Theorien hatten ihr einen Ruf als Exzentrikerin eingebracht. Die hochbegabte Ägyptologin galt als eine der führenden Experten für frühägyptische Geschichte und genoß einen exzellenten Ruf, hatte sich jedoch aus unbekannten Gründen vor sechs Jahren gesellschaftlich sehr stark zurückgezogen und vollkommen verändert. Ihre Kollegen, die bis heute großen Respekt vor ihrer Kompetenz und Spürsinn haben, berichten mit Bedauern, wie sich diese großartige Person immer mehr absonderte und zurückzog. Manche bezeichneten sie seit ihrem Wandel sogar als paranoid. Nichtsdestoweniger trauert die Fachwelt um eine der herausragendsten Ägyptologinnen der Neuzeit.


Anonym


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